Annette von der Post

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Annette von der Post

Annette von der Post

Anita Isiris

“ dachte er bei sich. Klar brodelte in ihm Eifersucht. Er wusste ja, dass er es nicht mehr brachte. Annette war attraktiv, temperamentvoll, hübsch, sexy, bewundernswert. Und er, Marvin? Ein Jammerlappen auf dem Weg in die Midlife-Crisis. Von dort würde er wohl nie mehr herausfinden. Er liebte seine Frau innig – konnte es ihr aber immer seltener beweisen. Seine Depression hinderte ihn daran. Gleichzeitig funkelte in seinem Innersten eine heimliche, etwas perverse Lust: Er liebte es, seine Frau andern zu zeigen. Wie gern hätte er sie in einen Swinger-Club mitgenommen und zugesehen, wie wildfremde Männer sein Schätzchen vögelten. Annette war strikte dagegen. Er hatte auch schon Nacktfotos von ihr auf www.voyeurweb.com durch die Welt gereicht bzw. geposted. Nun stellte er sich vor, wie die Chefs von Annette sie an diesem legendären Kaderabend abfüllten, mit Kir Royal, wie zufällig ihre Schenkel berührten, mit ihr tanzten und erwartungsvoll dem Höhepunkt der Party entgegentrieben: dem Moment nämlich, in dem sie sich das Abendkleid über den Kopf ziehen und diesen eleganten Herren ihren nackten Körper zeigen würde. Seine Annette, liebende Ehefrau, Mutter von zwei Kindern und gewissenhafte Postbeamtin! Marvin überliess seine beiden Töchter einen Moment lang sich selbst und ging ins Schlafzimmer, wo er sich eben mal erleichterte. Dick und milchig spritzte das Sperma ins Papiertaschentuch. Für den Rest des Abends spielte er mit seinen Kindern und zog sich anschliessend auf Arte einen Sexfilm rein, während die Mädchen in ihrem Zimmer einschliefen.

An der Kaderparty ging es nicht so wild zu wie in Marvins Fantasien – zumindest am Anfang nicht. Annette wurde über den Kiesweg zu einer grosszügigen Villa begleitet, auf deren Terrasse alles bereitstand, was das Herz begehrte. Exotische Früchte präsentierten sich da im Licht mehrerer Fackeln, italienische Süssigkeiten aller Art, Gläser mit farbigem Inhalt, Snacks, so weit das Auge reichte.

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