Josie Teil 8

Ela

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Josie Teil 8

Josie Teil 8

Gero Hard

„Wir haben euch gehört!“, grinste Shiva verlegen beim Frühstück.
„Und?“
„Wie ihr gefickt habt!“, traute sie sich endlich, die Dinge beim Namen zu nennen.
„Wir euch auch!“, lächelte ich zurück. „Ist schon ok.“
„Ihr habt uns auch …?“
„Logisch, du warst doch laut genug! Muss dir nicht peinlich sein, ist doch ganz natürlich. Und schön, dass du dich so fallenlassen kannst, ist es auch noch.“, zuckte ich mit den Schultern.

Shiva beließ es sicherheitshalber dabei. Dieses für sie peinliche Thema gehörte wohl ihrer Meinung nach nicht an den Frühstückstisch. Zumal sie davon ausgehen musste, dass auch Franzi die abendlichen Aktivitäten mitbekommen haben musste. Raoul bekam noch einen strafenden Seitenblick, dann war Ruhe. Erst in der Firma kam das Thema wieder auf.
„War ich wirklich so laut?“, fragte sie. Ich erkannte deutlich die Verunsicherung in ihrer Stimme.
„Ja, hast schon ordentlich Gas gegeben!“
„Lecken und Fingern kann er, da hat er‘s drauf! Weißt du Josie, wir haben es gestern wieder probiert. Es geht einfach nicht mit ihm. Er kriegt ihn nicht steif, da kann ich mich anstrengen wie ich will. Und dann merke ich, wie er sich neben mir einen runterholt. Das dauert dann ewig, bis er aus halbsteifen Pimmel kommt. So hab ich ihn auch schon mal befriedigt, aber Spaß macht das keinen, kann ich dir sagen. Da ging es bei euch schon heftiger zur Sache, oder?“
„Wenn du das so sagst, dann ja!“
„Scheiße!“, flüsterte sie, „Ich will auch mal wieder richtig durchgezogen werden! Ich glaube, mit Raoul hat das keinen Sinn. Ich werde mich wohl von ihm trennen, aber ich brauche ihn noch für die Aktion mit deiner Freundin.“
„Das hast du nicht vergessen?“, sah ich sie verwundert an.
„Warum sollte ich? Es geht immerhin um eine Freundin von dir. Und da wir nun auch Freundinnen sind, geht es auch mich was an.“
„Nein Süße, das geht es eigentlich nicht! Du kennst sie doch gar nicht.“
„Stimmt wohl. Aber erstens ist es eine Frau, die in Not ist, und zweitens muss man solchen Schweinen das Handwerk legen. Da muss ich doch was tun! Erzähl mir von ihr, vor allem von diesem Club. Wo ist das, wie sind die Räume aufgeteilt, wo ist was, Toiletten, Lagerräume und sowas. So viele Details wie irgend möglich, damit ich das mit Raoul besprechen kann. Wenn der Plan dann fertig ist, müssen wir mit Chris reden. Das ist wichtig, schon wegen seiner Kontakte zu den Bullen. Und ich möchte, dass er uns seinen Segen dazu gibt.“ 
„Du bist echt unglaublich, hat dir das schon mal jemand gesagt? Ich bin froh, dass du hier bist!“
„Und ich bin froh, jemanden wie dich kennengelernt zu haben! Ne‚ Normalobraut‘, nicht so ne verkorkste, überkandidelte, arrogante Schickse.“ 

War das also auch geklärt. Nur hatten die letzten Sätze nichts Geheucheltes. Kein verächtliches Grinsen hatte die Worte unterlegt, kein verräterisches Augenzwinkern, kein Unterton in der Stimme, der irgendwie auf Ironie und/oder Sarkasmus hindeuten könnte. Shiva und ich hatten in kürzester Zeit eine gemeinsame Ebene gefunden, auf der wir auf fast wundersame Weise harmonierten. Wüsste ich es nicht besser, würde ich denken, sie wäre meine Schwester, und nicht die von Chris. Ich mochte sie sehr und mir war klar, dass sie eine Lücke in meinem Leben, in der Villa und auch im Leben von Chris hinterließe, sollte sie wieder in die USA zurückgehen.
Ich zeichnete ihr eine Skizze der Bar, Türen, Fenster, wo sich der Tresen befand, der Gang zu den Toiletten, die Hinterzimmer, in denen offiziell gepokert und Billiard gespielt wurde. Nicht zu vergessen die beiden letzten Zimmer, die als Lager gekennzeichnet waren, aber in denen breite Betten standen.
Ich kannte diese Zimmer. Hier hatten wir unseren Dreier, den ich in meinem Leben wohl niemals vergessen werde. Ich erinnerte mich an die Ketten an der Wand, eine Bodenvase, aus der keine Blumen, sondern Peitschenstiele herausragten, eine Schublade voll mit unterschiedlichsten Dildos, Handschellen, Gagballs, Lederriemen und sonstigem Zeugs. Aber auch an die Schale mit Kondomen, den unzähligen Flaschen Gleitgel und die Kokaintütchen. Das nicht nur dem Rausch als Stimmungsmacher diente, sondern den zahlungskräftigen Herren auf die Eicheln gepudert wurde, damit sie länger durchhielten. Übrigens ein Umstand, den ich erst dort kennenlernte, weil Sven sich bei unserem Fick auch den Schwanz damit puderte.

Ich glaubte nicht, dass es irgendetwas gab, was hier nicht ausgelebt wurde. Mich erfasste ein eiskalter Schauer, als ich daran dachte, in welcher Hölle Ela sich befand. Ela, meine beste Freundin, die sich selbst blöderweise in diese Situation gebracht hatte. Wahrscheinlich sogar nur, weil ich davon geschwärmt hatte, mit welcher Prachtlatte Sven ausgestattet war und wie ausgelassen geil der Abend mit den beiden verlief. Hätte ich dumme Kuh nur mein blödes Maul gehalten, säße Ela jetzt nicht in der Klemme. Aber letztendlich war es doch sie, die mich erst auf die Idee gebracht hatte, weil sie von Svens Qualitäten gehört hatte, und es dann unbedingt selbst erleben wollte. Ela war ein Dickschädel. Was sie sich einmal in den Kopf gesetzt hatte, zog sie auch durch.
Kurz hörte ich auf zu zeichnen, stellte mir ihr Gesicht vor. Müde, abgekämpft, vielleicht mit blauen Flecken übersät, das stumpfe Haar, das sonst so seidig auf ihre Schultern fiel. Vielleicht unfähig, jemals wieder ein ‚normales‘ Leben zu führen. Wenn ich eines mit Sicherheit wusste, dann das, dass in den Räumen bestimmt niemand zimperlich war, oder mit den Mädchen Mitleid hatte.
„Hey Josie, wir schaffen das!“, legte mir Shiva eine Hand auf die Schulter, weil sie die Träne bemerkte, die meinen Wangenknochen bereits überwunden hatte und auf die Zeichnung tropfte.
Ich lächelte sie dankbar an, was blieb mir auch anderes übrig? Ohne Hilfe wäre ich eh zur Untätigkeit verdammt gewesen. Zumal ich mich alleine niemals getraut hätte, wieder einen Fuß in diese Räume zu setzen. Mir wäre nur der Weg zur Polizei geblieben, aber was hatte ich schon für Beweise …? Genau, nämlich gar keine!

****

Shiva und ich hatten die letzten Tage noch öfter über die Bar gesprochen. Aber auch, worin der Reiz lag, dass die Frauen von dort angezogen wurden, wie die Motten vom Licht.
Wie ich schon mal angedeutet hatte, waren es vorwiegend Frauen in Notlagen, die von Sven und seinen Kumpels in den Bann gezogen wurden. Von den geschlechtlichen Vorzügen beeindruckt, dauerte es meistens nicht lange, bis eine Art Hörigkeit entstand. Oft ging es um Geld, dass Sven nur zu gern an die Mädels verlieh und den Frauen später oft nichts anderes übrigblieb, als ihre Schulden mit dem Körper zurückzuzahlen.
Je mehr wir davon sprachen, desto größer wurde Shivas Wille, den Kerlen das Handwerk zu legen, und die Frauen von ihrem Leid zu erlösen. Aber dann, schleichend, schnitt meine neue Freundin dieses leidige Thema nicht mehr an.
Neuerdings bemerkte ich eine Tasche, die Shiva nicht aus den Augen ließ. Außerdem sah ich sie, öfter als sonst, am Handy schreiben oder telefonieren. Hatte bemerkt, dass sie meinen Plan mehrfach kopiert und darauf unterschiedliche Notizen, in unterschiedlichen Farben machte. Dabei lüftete sich auch das Geheimnis um die Tasche, in der sie ihre Aufzeichnungen rund um den Club bei sich trug.
Die Tage gewannen ihre alte Routine zurück. Natürlich konnten wir das Erlebte nicht vergessen, aber erfolgreich ausblenden gelang uns ganz gut. Bis uns ein Kommissar, jedenfalls nicht der uns bekannte Herr Töpfer, am Freitag im Büro besuchte.
Er war sichtlich erleichtert uns mitteilen zu können, dass die Ermittlungen gegen Iris und der Müller abgeschlossen waren. Zu den beiden gehörten noch 3 Männer, die von den Frauen angestachelt, das große Geld witterten, und damit die Rache von Iris unterstützten. Das Jagdgewehr war eindeutig als die Waffe identifiziert worden, mit der auf Raoul und Franzi geschossen worden war. Letztendlich wurde die Sache rund, als einer der Männer beim Verhör eingeknickt war und die Sache aus seiner Sicht schilderte, beziehungsweise sogar gestand.

Die fünf Täter saßen alle in Untersuchungshaft, aus der sie wohl bis zur Hauptverhandlung nicht wieder entlassen wurden.
Aus den Augenwinkeln beäugelte ihn Shiva, die unruhig geworden war aber geduldig zuhörte, bis der Kommissar seinen Bericht beendet hatte. Erst dann wagte sie ihn direkt anzusprechen, um ein Gespräch unter vier Augen zu erbitten. Chris bot sein Büro nicht ganz uneigennützig an. Er war, wie ich später erfuhr, längst von Shiva in ihre Pläne eingeweiht worden.
Nachdem der Beamte sich von uns verabschiedet und uns alles Gute für die Zukunft gewünscht hatte, schloss sich die Tür hinter zwei Menschen, die auf so aufregend-unnötige Weise in mein Leben getreten waren.
Chris fiel mir in die Arme, zog mich fest an sich … und weinte vor Erleichterung.
„Endlich hat der Spuk ein Ende.“, flüsterte er, „Ein guter Grund zum Feiern, findest du nicht?“
„Da hast du recht, Schatz, einen besseren könnte ich mir kaum vorstellen.“, küsste ich ihn zart auf den Mund.
„Könntest du dir vorstellen, mal ein paar Tage mit mir allein in deiner Wohnung zu verbringen?“, sah er mir in die Augen.
„Natürlich könnte ich mir das vorstellen! Darüber hatten wir doch schon gesprochen. Es wird auch Zeit, dass wir uns ohne Begleitung kennenlernen, Pärchenzeit miteinander verbringen und mal erleben, wie wir im Alltag zusammen harmonieren.“, konterte ich.
„Ja, wenn …, wenn wir harmonieren! Vielleicht streiten wir ja auch oft, wegen Socken, die im Weg liegen, Abwasch, der nicht in den Geschirrspüler eingeräumt wird, die überschwemmte Dusche, der hochgeklappte Toilettendeckel, die offen gelassene Zahnpastatube, die auch noch in der Mitte zusammengedrückt ist, und so weiter.“, lachte er.
„Ich glaube ja an vieles, seit ich dich kenne, vor allem, nach unserer schicksalshaften Begegnung im Park. Aber daran glaube ich ehrlich gesagt nicht. Obwohl, ich kann schon ganz schön zickig sein.“, tupfte ich ihn auf die Nasenspitze.
Mehr konnten wir nicht besprechen, weil Shiva wieder ins Büro zurückkam. Ihre Wangen hatten einen seltsamen, roten Schimmer bekommen und ihren Mund zierte ein wunderschönes, wenn auch verhaltenes Lächeln.
„Oh, stör ich?“, grinste sie, als sie uns in inniger Umarmung antraf.
„Ne, ne, alles bestens. Aber du lächelst so, gibt’s da was, was ich wissen wollen würde?“, zwinkerte ich mit einem Auge.
„Nö, nix.“, kicherte sie.
„Ist das die Visitenkarte von Herrn Kommissar, die du da so andächtig in den Fingern drehst?“, deutete ich mit einem Kopfnicken auf ihre Hände.
„Ähm … ja. Hat er mir gegeben, wegen der Sache im Club.“, wurde Shiva gleich noch ein Stück roter.
„Aha ja, nur deshalb? Oder warum sind deine Wangen so rot?“
„Du bist gemein! Aber stimmt schon, ziemlich schnuckelig der Marc … ich meinte, Herr Westermann.“
„Aha, Marc also. Nachtigall ick hör dir trapsen.“, flüsterte ich grinsend.
„Du bist blöd.“, zog sie ihre Mundwinkel kurz nach unten.
„Ich will dich doch nur ärgern! Wenn er dir gefällt, warum nicht? Er ist zwar etwas älter als du, aber was macht das heute schon.“, zuckte ich mit den Schultern.
„Josie … würdest du bitte Raoul nichts davon sagen?“
„Ich schweige wie ein Grab, darauf kannst du dich verlassen.“
„Danke, bist ‘n Engel!“
„Nein, nur eine Freundin. Und nun, hast du Lust mit mir in der Villa eine kleine Feier zu organisieren? Morgen kommen doch die Frauen, da müssen noch Liegen aufgebaut und der Sekt kaltgestellt werden.“
„Mit dir immer.“, zog sie mich nun ihrerseits in ihre Arme. Es war das erste Mal, dass es von ihr selbst ausging.

****

Mir dröhnte der Schädel, als ich Samstagmorgen aufwachte. Entweder war das letzte Glas Sekt gestern Abend schlecht, oder eine der drei Mischungen Bacardi-Cola, die mir Shiva in bester Laune aufgedrängt hatte. Mein Gott, konnte diese Frau einen Stiefel Alkohol vertragen! Da hatte sicher so mancher taffe Typ sein Nachsehen.
Chris war neben mir aufgewacht und spielte vor meinen müden Augen mit seinem steifen Bolzen. Die Bewegung seiner Augenlider war schon langsam geworden und seine Eichel gab schon reichlich Vorfreude ab. Klare Tropfen liefen über die pralle Knolle, bis sie den Ring seinen Fingern erreichten.
„Hast du Lust?“, fragte er leise erregt.
„Ich kann nicht, Schatz! Wenn du mich jetzt vögelst, muss ich kotzen. Mir ist so schlecht!“
„Auch nicht mit dem Mund?“
„Das schon gar nicht! Das Essen von gestern steht mir immer noch am Knorpel. Du wirst es dir selbst machen müssen.“
„Du wärst nicht böse?“
„Ne! Von mir aus kannst du ruhig abspritzen.“
„Obwohl du neben mir liegst?“
„Alles gut, Schatz. Du bist nicht der erste Mann, den ich abspritzen sehe. Wenn’s dir hilft, lass es kommen.“
„Willst du nicht mit der Hand bei mir …?“
„Nein, will ich nicht! Nu los, zeig‘s mir.“

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