300 Euro - Teil 13

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300 Euro - Teil 13

300 Euro - Teil 13

Grauhaariger

Vier Wochen waren seit dem ‚Treuetest‘ vergangen. Dana war mittlerweile im sechsten Monat schwanger und sehr anhänglich bzw. liebesbedürftig. Inzwischen liefen auch die Geburts-Vorbereitungskurse. Schon beim dritten war ich terminlich verhindert und meine Geliebte nahm kurzerhand ihren zwölfjährigen Sohn mit. Dominik fand es faszinierend, was dabei so alles vermittelt wurde.

Immer öfter kam Danas Sohn zu mir, wenn es darum ging von A nach B gefahren zu werden. „Mama ist oft unleidlich!“ war seine Erklärung. Wann immer es sich einrichten ließ, tat ich ihm natürlich den Gefallen. Was ich bei Dominik richtig gut fand war, dass er sich sehr oft nach dem Baby erkundigte. Er nutzte jede Gelegenheit, seiner Mutter nah zu sein, das heranwachsende Kind in Danas Bauch zu fühlen und auch nur mal so mit seiner Mam abzuhängen.

„Ist 300 wirklich okay?“ hörte mich wahrscheinlich Dana noch fragen, als ich mich mit unserer Nachbarin über den Gartenzaun hinweg unterhielt und sie zu uns stieß. „Ich fahre jetzt;“ kündigte sie mir an und schenkte mir zum Abschied ein Küsschen. Für den morgigen Tag war ihr Scheidungstermin anberaumt und Dana wollte es sich nicht nehmen lassen, selbst anwesend zu sein. In Berlin, da ihr Noch-Ehemann auch die Gelegenheit bekommen sollte, daran teilzunehmen. „Michi bekommt Freigang für diese Zeit;“ meinte Dana beiläufig.

Nein, ich würde meiner Geliebten nicht unterstellen wollen, dass da etwas laufen würde mit ihrem Ex. Angst hatte ich einzig davor, dass er Gelegenheit bekommen könnte, gewalttätig gegen sie zu werden. Dana wollte nicht, dass ich mitkomme, so sehr ich es ihr auch angeboten hatte. „Ich bring das allein zu Ende, ja!“ war ihr Tenor.

Am Abend stellte mir Dominik ein paar seltsame Fragen zu Vera, besagter Nachbarin, und ihrem Mann. Hatte seine Mutter ihn beauftragt, ein wenig zu ‚spionieren‘? Ja, klar! Der Satz mit den 300 Euro! Unser Gespräch am Gartenzaun. Dana musste das mitbekommen haben! Nicht aber, dass es dabei um eine Modelleisenbahn ging, die Vera von ihrem Vater geerbt hatte und ich ihr diese abkaufen wollte.

Wie nicht anders zu erwarten war, wurde die Scheidung der Schröders ausgesprochen. Entgegen ihrer Ankündigung kam meine Geliebte schon am frühen Abend zurück. „Michi musste zurück. Nicht mal ein Kaffee war drin.“ erklärte Dana nüchtern. Dann fügte sie ein wenig unsicher hinzu: Ich habe ihn unser Baby fühlen lassen!“

Meinem fragenden Blick entgegnete sie: „Er war ganz traurig – aber er sagt, dass er sich für mich freut! Dass es mir so gutgeht und Dominik sich bei uns wohlfühlt. Die Beiden telefonieren einmal im Monat. Und Dir lässt er ausrichten, dass Du gut auf mich aufpassen sollst. Das Geld will er Dir nicht zurückzahlen. Dafür hast Du ja mich!“ Lachend fügte sie hinzu: „Und ich bin unbezahlbar!“ Sie nahm meinen Kopf in ihre Hände und küsste mich.

„Warst Du bei unserer Nachbarin?“ fragte Dana Augenblicke später wie aus dem Nichts.

„Ja, gestern Abend;“ gab ich ohne schlechtes Gewissen zu. Und bevor Dana ausflippen konnte, fügte ich hinzu: „Dominik war dabei und Werner war auch da!“

„Dann ist ja gut!“ beruhigte sich meine Geliebte. Ich wollte das mit den 300 Euro nicht aufklären. Sie soll ruhig ein wenig knabbern…

Hätte ich aber gewusst, dass es meine Geliebte so beschäftigt…

Dominik, Dana und ich waren an diesem Abend aus zum Essen. Griechisch. Bei Elena und Dimitri. Die beiden freuten sich, dass es uns und dem Baby so gut ging. Auf Danas Scheidung gab es einen Ouzo für mich und die Wirtsleute, sowie einen alkoholfreien, fruchtigen Cocktail für Dominik und Dana.

Später im Bett, nach drei Ouzos und zwei Viertel Makedonikos, wollte ich eigentlich nur noch schlafen. Eigentlich…Aber Dana hatte andere Interessen. Dieses Luder verstand es wahrhaft, ihren Willen mit dem Mund…und später auf allen vieren…unterstützt durch deftig-schmutzige Ausdrücke…durchzusetzen. Aber für den Pofick, den mir ihre Worte für die zweite Runde sehr schmackhaft gemacht hatten, fehlte dann doch meine Energie!

Tage später. Dana war heute etwas ‚neben der Spur‘. Aufgebracht kam sie vom Einkaufen zurück: „Ich habe deiner Geliebten ins Gesicht gesagt, dass sie Dich in Ruhe lassen soll!“

Völlig in Rage, Vera hatte noch versucht Dana zu beruhigen was diese zusätzlich aufregte, kreuzte meine Geliebte zuhause auf und schimpfte über die vermeidliche Schlampe!

Was sollte ich tun? Natürlich war da nichts zwischen unserer Nachbarin und mir. Zugegeben, Vera war zwar gut zehn Jahre älter als ich, aber eine tolle Frau mit fesselnder Ausstrahlung.

Dominik kam aus seinem Zimmer und mischte sich ein, als Dana die 300 Euro als vermeintliche Bezahlung für Veras Liebesdienste ansprach. „Die waren doch für die Eisenbahn!“ erklärte er seiner Mutter.

Als diese ihn titulierte, mit mir unter einer Decke zu stecken, warum ticken manche Schwangere so(?), nahm er Dana bei der Hand und führte sie in den Keller. Welchen Unsinn sie verzapfte wurde ihr schlagartig beim Betrachten der verpackten Modellbahn bewusst.

„Und Du hast nicht…?“ fragte sie mich erschrocken. „Die ganze Fahrt,“ sie meinte nach Berlin und zurück, „habe ich mir so den Kopf zerbrochen.“

„Nein! Aber wenn Du es willst, kann ich sie ja mal fragen…!“ feixte ich.

Augenblicke später klingelte es. Vera. „Deine Frau…“ meinte sie fürsorglich.

Dana war aufgelöst. Es war ihr zutiefst peinlich, Vera so angegangen zu haben. „Ich habe selbst eine Tochter;“ erzählte unsere Nachbarin verständig. „Und die war genauso drauf, als sie schwanger war. Überall Feinde, nichts konnte ich ihr recht machen. Mein Schwiegersohn tat mir manchmal ganz schön leid!“

Als Wiedergutmachung lud meine Geliebte Vera und ihren Mann zu uns ein. Sie würde für uns kochen. „Was Feines…!“ versprach sie geheimnisvoll.

Abends dann, Dominik verbrachte die Zeit lieber in seinem Zimmer bei einem Online-Spiel mit einem Freund als mit uns, lagen Dana und ich in Schlabbersachen auf unserer Couch. Stundenlang streichelte ich über den Körper meiner Frau. „Du hast doch nichts dagegen, wenn ich Dich ab jetzt ‚meine Frau‘ nenne?“ fragte ich meine Geliebte. „Das ist doch schön!“ antwortete sie. „Den Antrag bekomme ich aber noch, oder?“

Dana war in den Wochen und Monaten ihrer Schwangerschaft nicht nur schlecht drauf oder launisch oder unleidlich. Nein sie konnte durchaus liebenswert, zuvorkommend, verständig und auch kreativ sein. Als wir zu Bett gingen fand ich eine Nachricht auf meinem Kopfkissen:

Leck mich
ich bin köstlich
Deine Frau

Ich hatte vergessen zu sagen: So lange sie sich wohlfühlte war sie unersättlich…

*****

Tagsüber war Dana heute mit ihrer Freundin einkaufen. „Klamotten und…, oh, das verrate ich Dir später!“ meinte sie in vertrautem Tonfall beim Abendessen. Heute war Freitag und für den Abend war nichts weiter geplant. Dominik würde bei einem Freund übernachten und so stand nur noch geruhsame Zweisamkeit auf dem Programm.

Seit Mittag gingen mehrere Nachrichten von Danas Telefon bei mir ein. Manche mit kurzen Textnachrichten, andere mit Bildern von erstandenen bzw. gerade in Anprobe befindliche Hosen, Kleidern und Oberteilen. Dann erreichte mich ein sehr aufreizendes Bild. Es zeigte ihre behaarte Vulva. „Jetzt wird’s interessant;“ dachte ich mir und las: „Rasierst Du mich heute Abend?“

Auf einem anderen Foto sah man Dana vor einem Sexshop stehen. Diese Nachricht war also abgesprochen, da scheinbar Silke das Bild geschossen hatte. Waren alle Nachrichten abgesprochen? Bei diesem stand jedenfalls als Kommentar: „Wir gehen da jetzt mal stöbern!“ Ich stellte mich vorab schon einmal auf einen experimentierfreudigen Abend ein.

„Ja, spielen wir was!“ antwortete meine Frau auf meine diesbezügliche Frage aus der Küche herüber.

„Rommé? Oder SkipBo?“ wollte ich wissen.

„Wie wäre es mit „Der Barbier von …?“ schlug Dana vor. „Oder: Werdende Mami haarlos?“

Wie konnte ich nur denken, sie hätte die Idee, ihre Schambehaarung abzurasieren, vergessen?

Dana brachte selbst die Utensilien ins Wohnzimmer. „Machst Du die Jalousie runter?“ bat meine Frau und verschwand noch einmal in Richtung Schlafzimmer.

„Weißt Du, was das ist?“ fragte sie, als sie zurückkam und ein silber-glänzendes Teil in der Hand hielt.

„Ein schöner Plug! Ist der für Dich?“ fragte ich naiv.

Meine Frau nickte erwartungsvoll mit dem Kopf. „Ja,“ antwortete sie, „Der Verkäufer hat versprochen, dass es saugeil ist, wenn Mann damit umzugehen weiß!“

„Glaubst Du, ich kann damit umgehen?“ fragte ich ein klein wenig süffisant.

„Na ja, wenn Du die richtige Öffnung findest, wäre das schon mal ein guter Anfang!“ grinste meine Geliebte.

Ich zog sie ganz nah zu mir heran. Dana erschien mir schlagartig unsicher, traurig. Vielleicht ein wenig deprimiert. Ich spürte jedenfalls, und ich behaupte mal für diese Frau eine ganz besondere Antenne bezüglich ihres Gemütszustandes zu haben, dass mit ihr etwas nicht stimmte.

„Wir umarmten uns. „Was ist mit Dir?“ fragte ich leise. „Angst vor dem Plug kann es doch nicht sein, oder?“ Ich bugsierte uns beide, oder darf ich schon von uns dreien sprechen (?), zum Sofa und legte meinen Arm um meine Geliebte, nachdem wir saßen.

„Geht schon!“ Dana versuchte ihren Zustand zu überspielen. „Sag schon!“ drängte ich.

„Weißt Du,“ fing sie zögernd an, „als ich mit Dominik schwanger war, war sie da.“ Ich ahnte, dass Dana von ihrer Mutter sprach. „Sie fehlt mir so!“ Meiner Geliebten liefen Tränen übers Gesicht.

Danas Mutter erlag einem Krebsleiden, da war meine Geliebte gerade erst einunddreißig und Dominik vier. Das Kind forderte ihre Aufmerksamkeit und lenkte sie vom Tod ihrer Mutter doch etwas ab. Genaugenommen stand Dana, wenn ich mich einmal ausnehme, mit ihrem Sohn ganz allein im Leben. Denn auch ihr Vater war vor gut vier Jahren an einem Herzinfarkt verstorben und Geschwister gab es nicht. Bisher schien sie diese Schicksalsschläge gut weggesteckt zu haben. Natürlich wusste ich nicht, wie es tief in ihr drin aussah. Jetzt erkannte ich, dass dieser Anschein trog!

„Sie wusste immer, was mir fehlte!“ erzählte Dana weiter. „Sie hatte Ratschläge, ohne mich bevormunden zu wollen. Und ich konnte ihr immer mein Herz ausschütten!“
Wir lagen mittlerweile nebeneinander und meine Geliebte weinte bitterlich an meiner Schulter.

Ich war für sie da. Aber ihre Mutter ersetzen, das konnte niemand. Selten war ich so hilflos wie in diesen Momenten. Ich streichelte über ihren Rücken und hörte einfach nur zu. Sie erzählte kurze Episoden aus ihrem Leben und es war klar zu erkennen, wie sehr sie ihre Mama liebte!

Dana war still geworden. Irgendwann richtete sie sich auf. Sie wischte mir eine Träne aus dem Augenwinkel. Natürlich hatte ich Anteil genommen an ihrem Schmerz! „Ich wollte Dich nicht vollheulen;“ beteuerte meine Frau. „Und dass Du mitheulst schon gar nicht!“ „Ich lieb Dich!“ hauchte ich ihr zu, „und heule auch mit Dir!“ Wir lächelten beide. Nase putzen war angesagt. Und Dana musste zur Toilette.

Dass der vermeintliche Sex erst einmal nicht stattfand, war für mich kein Thema. Ich bereitete Danas Lieblingstee zu und meine Geliebte schmiegte sich dabei in meinen Rücken. Ich stellte Fragen zu ihren Eltern. Für mich erschien jetzt der richtige Zeitpunkt dafür zu sein. Dana erzählte viel und wirkte mehr und mehr befreiter.

„Schon halb elf!“ stellte ich irgendwann mit Blick auf die Uhr fest. Meine Geliebte war, mit dem Kopf in meinem Schoß, eingeschlafen. Ich entschloss mich, meine beiden Frauen ins Bett zu tragen. Natürlich wachte Dana dabei auf. Sie wirkte glücklich und schlang ihren Arm um meinen Hals. Unter ihrer Mithilfe durfte ich sie ausziehen. „Bleib bei mir, ganz nah!“ bat meine Geliebte und schlief weiter.

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