300 Euro - Teil 9

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300 Euro - Teil 9

300 Euro - Teil 9

Grauhaariger

„Ja,“ antwortete ich, „ich liebe sie wirklich!“ Ich ließ ihm Zeit, meine Antwort zu verarbeiten.

„Sie Dich auch, hat sie gesagt!“ Dominik wirkte nachdenklich.

„Glaubst Du ihr?“ hinterfragte ich, worauf er nickte und meinte: „Ja, sie lügt mich nicht an! Sie hat noch nie gelogen!“

„Deine Mutter ist…“ Dominik unterbrach mich. „Ich will bei ihr bleiben!“

Noch bevor ich etwas sagen konnte, fuhr er fort: „Mama hat gesagt, dass Du mich magst! Ich hab trotzdem Angst. Sie hat gesagt, Du bist ein ‚Guter‘. Mein Vater war auch ein ‚Guter‘.

„Dein Vater ist ein ‚Guter‘;“ warf ich ein. Er hat halt viel Pech gehabt. Und dann vielleicht ein paar falsche Entscheidungen getroffen.“

Dominik sah mich fragend an und nickte. „Er hat gesagt, dass ich zu euch gehen soll.“

Ich versuchte Danas Sohn zu erklären, dass sein Vater nur das Beste für ihn will. Ich musste ihm allerdings die Hoffnung nehmen, dass seine Eltern jemals wieder miteinander…
„Das verstehe ich ja,“ meinte er, „dass meine Mutter, so wie mein Vater sie behandelt hat, nicht mehr mit ihm leben will!“

Puuh; dachte ich innerlich, diese Erkenntnis ist Gold wert!

„Aber,“ fügte er im selben Atemzug an, „ist sie doch auch irgendwie selbst schuld.“

„Wie meinst Du das?“ fragte ich.

„Sie hat doch was mit Dir angefangen!“ stellte er in den Raum.

Ich versuchte ihm zu erklären, dass ich seine Mutter schon immer sehr anziehend fand und unbedingt mit ihr ins Bett wollte. „Vielleicht kannst Du das irgendwann einmal nachvollziehen;“ räumte ich ein. „Aber erst als ich ihr Geld geboten hatte, ließ sie sich auf mich ein. Ich weiß, dass es unfair gegenüber deinem Vater und Dir war, Dana so in Bedrängnis zu bringen. Sie hat Dir ja selbst gesagt, dass sie das Geld dringend gebraucht hatte.“

Dominik hörte aufmerksam zu. Ich versuchte ihm zu vermitteln, dass diese Treffen für mich viel mehr bedeuteten als Sex gegen Geld. „Und deiner Mutter hat es sichtbar gutgetan, dass da jemand war, der sie nicht nur als Gegenstand betrachtete, der zu funktionieren hatte.

Dominik war durchaus bewusst, dass seine Mutter sich damals ein zweites Mal für ihre Familie entschieden hatte. Gegen mich und gegen ein sorgenfreies Leben. Und dann ist für ihn schlagartig eine Welt zusammengebrochen, als sein Vater plötzlich vor Gericht stand und einsitzen musste und seine Mutter ihn zu den Großeltern geben musste.

Dominik kämpfte mit sich. Wie gerne hätte ich jetzt Dana hier gehabt. Ich hatte doch so überhaupt keine Erfahrung mit Kindern, Jugendlichen…!

Dann meinte ich: „Also ich würde alles tun, dass es Dir bei uns gutgeht! Und…,“ den Satz legte ich mir ganz genau zurecht, „…wir beide hätten Dich gerne bei uns!“ Ich war mir überhaupt nicht sicher, ob ich in diesem Moment seine Mutter ins Gespräch bringen durfte. Andererseits sollte er ruhig wissen, dass Dana und ich gemeinsam…. „Du bist mir wichtig!“ betonte ich, „und nicht nur, weil ich deine Mutter will!“

Dominik saß da und nickte mit dem Kopf. „Gehen wir frühstücken?“ fragte ich, auch um das Thema zu wechseln. Ich würde ihn nicht zu einer Entscheidung drängen wollen. „Deine Schwester hat sicher schon den ersten Kaffee intus!“

Wir beide lachten. „Meine Schwester…“ wiederholte er grinsend.

Teil 10 gibt es in wenigen Tagen.

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