38° Grad im Schatten

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38° Grad im Schatten

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T. D. Rosari

„Lust auf einen Cocktail?“
Eine angenehm tiefe Stimme drang an das Ohr der fast nackten Blondine.  Es war zwei Uhr am Nachmittag und die meisten Standgäste waren in die klimatisierten Zimmer ihres 5-Stern-Hotels geflüchtet. Nur mehr wenige Urlauber hielten der Hitze stand, die sich in den letzten drei Stunden aufgebaut hatte wie eine Welle, die an den weißen Sandstrand rollte. Bridget jedoch genoss die Wärme und die entspannte Trägheit, die sich in ihr breitgemacht hatte.
Bridget rückte ihre Sonnenbrille zurecht, um zu sehen, wer es wagte, sie in ihrer Siesta zu stören. Als sie sich auf ihrer Liege aufrichtete spürte sie, wie der Schweiß, der sich sogar beim Nichtstun auf ihre Haut gelegt hatte, zwischen ihren Brüsten zu Tropfen zusammenfloss und langsam in ihren Nabel rann.
Wenn es um attraktive Männer ging, arbeiteten Bridgets Sensoren stets auf Hochtouren. In wenigen Augenblicken hatte sie sich einen Überblick über die Lage gemacht: Der Mann, der sie angesprochen hatte, war der Beachvolleyballer. Er hatte einen Drink in der Hand. Wurde auch Zeit, dachte Bridget triumphierend.
In den letzten Tagen waren Bridget an diesem exotischen Strand so mancher männliche Leckerbissen aufgefallen: Da war der Beachboy, der die Liegen aufstellte, am Morgen die Schirme auf- und am Abend zuklappte, die Mülleimer leerte und an der Strandbar aushalf.  Der Kerl war hübsch und hatte den makellosen Körper eines kaum Zwanzigjährigen. Bridget spürte die begierigen Blicke des Bürschchens. Doch er war zu grün hinter den Ohren, um zielstrebig mit Bridget zu flirten.
Dann war da der dunkle Typ, den Bridget „den Italiener“ nannte. Er war um die dreißig und mit einer etwa gleichaltrigen Partnerin unterwegs. Beide waren attraktiv, wirkten aber gelangweilt. Die Frau telefonierte ununterbrochen, während ihr Mann ungeniert die barbusige Blondine bewunderte, die sich nur wenige Meter entfernt auf ihrer Liege räkelte. Bridgets italienisch reichte um mitzubekommen, wie der Mann von seiner Göttergattin wiederholt zurechtgewiesen wurde. Sie fand es entwürdigend, dass ihr Mann so ungeniert diese „britische Schlampe“ angaffte, noch dazu in ihrer Anwesenheit! Mit „britisch“ lag die Signorina völlig falsch und dass Bridget die eigentlich uncharmante Bezeichnung „Schlampe“ aus dem Munde dieser Langweilerin als Kompliment auffasste, konnte Paula aus Reggio di Calabria natürlich nicht wissen. Ihr Mann erwies sich alsbald als Waschlappen. Wenn er ermahnt wurde, nahm er tatsächlich brav seine rosarote Sportzeitung und tat so, als würde er Bridget nicht mehr bemerken. Bridget amüsierte die kindliche Eifersucht der Dame und die unterwürfige Folgsamkeit ihres Mannes. Was also lag näher, als die Beiden ein wenig zu provozieren? Ihr Bikini-Oberteil, ohnehin äußerst knapp geschnitten, war schnell abgelegt. Sich vulgär die Titten mit Sonnenöl einzucremen ein Kinderspiel. Dann dem werten Gemahl noch ein laszives Lächeln geschenkt, und schon gab es dicke Luft unter dem benachbarten Sonnenschirm. Wenn sich in den nächsten Tagen die Gelegenheit ergeben sollte, schwor sich Bridget, würde sie sich den Italiener gönnen. Paula zuliebe.
Und dann war da noch der Beachvolleyballer. Was für ein Musterknabe! Er war keiner dieser Kerle, der für einen Tag am Stand die Ausstattung einer Kleinwohnung benötigte: Shorts, Sonnenbrille, kleines Handtuch. Ein wenig Kleingeld und natürlich einen Beachvolleyball. Mehr brauchte dieser Mann nicht. Er hatte nicht mal ein Smartphone dabei. Am Vormittag lag er alleine am Stand. Nachmittags hatte er weibliche Begleitung: Einmal war es eine ausgemergelte, aber supersportliche Blondine. Ein anderes Mal eine mollige, aber unverschämt attraktive Rothaarige. Dann wieder eine elegante, zierliche Brünette. Jede Dame schmachtete ihn an, und alle wurden von ihm sehr zuvorkommend, aber auch seltsam zurückhaltend behandelt. Wenn Bridget am Nachmittag in der Strandbar ihren Macchiato (oder, herrlich unvernünftig, ihren ersten Cocktail) genoss, konnte sie den austrainierten Prachtkerl bei seiner Ballsporteinheit bewundern: Er war flink, bewegte sich geschmeidig, hatte Sprungkraft, ein Auge für die Spielsituation und – und dies erregte in besonderem Maße Bridgets Neugierde – eine außergewöhnlich feinfühlige Ballbehandlung. Wenn der Kerl im Bett nur ansatzweise so talentiert wie am Beachvolleyballplatz war, dann…
Bridget gab sich versonnen ihren Tagträumen hin, schlürfte genüsslich ihr Getränk und kehrte dann auf ihre Liege zurück. So ein Tag am Strand konnte wirklich anstrengend sein – wie gut, dass die Distanzen zwischen Liege, Strandbar und dem türkisenen Meer gering waren.  
„Lust auf einen Drink?“
Es war nicht irgendein Drink, den der Beachvolleyballer für Bridget organisiert hatte. Es war ein „Sex on the Beach“. Das Orange des Getränks leuchtete verführerisch, das fruchtige Aroma des Cocktails mischte sich mit dem Duft von Meer, Sand und Sonnencreme.
„Sieht lecker aus!“, meinte Bridget und schenkte dem edlen Spender ein Lächeln. Seine Nähe elektrisierte sie auf prickelnde Weise. Ihre Rezeptoren empfingen Signale, die ihren Körper ohne Umschweife auf Intimität vorbereiteten. Diese biochemischen Prozesse waren Bridget ein Rätsel, aber sie war süchtig nach ihnen und dem, was sie mit ihr anstellten. Unwillkürlich, ohne bewusst diese Entscheidung getroffen zu haben, öffnete Bridget ihre Beine. Hatte sie bis jetzt sehr ladylike mit geschlossenen, leicht schräg gehaltenen Beinen auf ihrer Liege gesessen, so hatten sich ihre Schenkel auf magische Weise und wie von selbst einladend geöffnet. Es bestand kein Zweifel, dass dieses Signal bei ihrem männlichen Kavalier ankam.
„Wie heißt dieser Drink?“, fragte Bridget unschuldig. Sie wollte das Wort „Sex“ aus dem Mund dieses Mannes hören. Er tat ihr den Gefallen, war aber clever genug um zu erkennen, dass Bridget ein Spiel spielte. „Sex on the Beach, meine Werteste! Ein guter Cocktail hat seine ganz eigene, unverwechselbare Persönlichkeit. Und dieser passt zu Ihnen!“ Der Mann artikulierte seine Komplimente auf sehr gewählte Weise.
„Alkohol am helllichten Tag, bei diesen Temperaturen?“, fragte Bridget keck. Der Mann grinste nur. „Sie wollen mir wirklich weißmachen, dass Sie sich an Regeln und Konventionen halten? Entschuldigung, aber das ist lächerlich!“ Der Mann musterte Bridget. Bridget hob anstelle einer Antwort ihr Glas und stieß mit ihrem Gegenüber an: „Cheers!“
Der Drink war schnell geleert. Der Beachvolleyballer war aufgestanden und wechselte ein paar Worte mit dem Strandjungen. Ein Geldschein wechselte den Besitzer und kurz darauf saß Bridget auf dem Sozius eines Jetski. Die Wirkung des Cocktails, die Sonne auf ihrer Haut, die Gischt der hochgewirbelten Wassertropfen und ihre in Wallung geratenen Sexualhormone führten dazu, dass sich Bridget federleicht, unbeschwert und begehrenswert fühlte. Sie schlang ihre Arme eng um den warmen Oberkörper des Mannes und nahm mit jeder Faser ihres Körpers seine maskuline Aura in sich auf.
Bald hatten sie eine kleine Bucht erreicht. Bridget konnte es nun nicht mehr erwarten. Sie hatte es eilig, ihr Körper verlangte unmissverständlich nach Sex und sie wollte gefickt werden, so schnell und so heftig wie möglich. Manchmal musste Erotik zelebriert werden wie ein Gottesdienst, manchmal aber war Sex wie ein Snack zwischendurch: Der Hunger wollte gestillt werden, sofort.
Während sich ihr Gentleman um das Fahrzeug kümmerte, legte sich Bridget am Ufer in das flache Wasser. Ihre nasse Haut glänzte verführerisch in der grellen Sonne. Meer und Sand umspülten sie. Die sanften Wellen hoben ihre Brüste an und ließen sie wieder in ihre natürliche Position abgleiten, wenn sie sich zurückzogen. Ein geiles Gefühl - Bridget schloss die Augen und konzentrierte sich auf das gierige Pochen zwischen ihren Beinen. Noch war der Schwanzträger nicht hier. Bridget bemerkte, wie ihre rechte Hand lustvoll in ihren Schritt glitt. Sie spreizte ihre Beine und ihre Finger begannen, sich um die Befriedigung ihrer sexuellen Sehnsucht zu kümmern.
Ein Schatten schob sich vor die Sonne und im nächsten Moment hatte sie eine kräftige Hand am Armgelenk gepackt. „Wie wäre es nochmal mit Sex on the Beach?“, hörte sie die Stimme des Mannes, der ihr vor kaum einer Stunde einen Drink spendiert hatte.
Bridget sagte nichts. Anstelle einer Antwort öffnete sie ihre Schenkel noch weiter und fasste sich an ihre glitschigen Brüste. Ihre rot lackierten Fingernägel funkelten in den Strahlen der Sonne, als sie ihre schimmernden Brüste eng zusammenschob und dem Mann präsentierte.
Dieser ließ sich nicht lange bitten: Er nahm den Platz zwischen ihren Beinen ein, seine Hand schob ihren String zur Seite. Dann drückte er Bridget ohne Umschweife seinen prachtvollen Schwanz in ihren Spalt. Erleichterung und Sehnsucht, Gier und Erlösung, Erwartung und befreiende Gewissheit: ENDLICH war alles, was Bridget denken und fühlen konnte.
Bridgets Streben nach sexueller Befriedigung war so dringlich, dass keine Zeit für Spielchen war. Dieser Sex war nicht raffiniert. Das hier war kein Fünfgängemenü. Vielmehr gab sich Bridget ihrer Lust nach diesem mächtigen Schwanz hin wie eine Verhungernde einem frisch erbeuteten Stück Fleisch. Ihre Wirbelsäule bäumte sich unter den Stößen des Mannes auf, ihre Schenkel spreizten sich mit aller Macht nach außen - so als hätte sie die Chance, auf diese Weise noch mehr von diesem Mann in sich aufnehmen zu können. Sie konnte nicht genug bekommen. Mehr, größer, tiefer, schneller – Bridget wollte alles, was das Leben und dieser Mann zu bieten hatte.  „Fick‘ mich doch endlich, bitte!“, hörte sie sich flehen und betteln. Sie konnte einfach nicht genug bekommen, das wusste sie längst.
Der Sportler atmete schwer, er keuchte und stöhnte. Kein Fitnessstudio der Welt konnte einen Mann auf die unersättliche sexuelle Gier dieser Frau vorbereiten. Die Wucht seiner Stöße war enorm, doch die Blondine drückte ihr Becken noch vehementer nach oben. Ihr Verlangen war grenzenlos.
Nach einer Weile spürte Bridget die sexuelle Erschöpfung des tapfer fickenden Mannes. Ihm tat eine Atempause sicher gut. Mit Erleichterung nahm Big Ben – so hatte Bridget den Kerl angesichts seines imposanten Glieds getauft – die erotische Pause zur Kenntnis. Erschöpft legte er sich in den Sand. Die Pause stellte sich aber nicht so dar, wie er es sich vorstellt hatte. Denn Bridget hatte längst noch nicht genug. Sie lehnte sich über den Mann, ließ ihre nackten Brüste über sein Glied wippen und schob sich dann den dunkel glänzenden Schwanz in ihren Mund. Big Ben keuchte nun ohne jegliche Zurückhaltung. Bridget stimulierte mit unbändiger Lust diesen leckeren Happen mit ihren Lippen und ihrer Zunge. Gekonnt ließ Bridget den pulsierenden und pochenden Penis zwischen ihren Lippen ins Freie flutschen, nur um sich ihn im nächsten Moment wieder in den Rachen schieben zu können. Umso unruhiger der Atem des Mannes wurde, umso mehr forcierte Bridget ihr orales Liebesspiel. Sie hatte Lust auf einen Cocktail, und zwar auf einen ganz besonderen: Warm und cremig, am besten frisch serviert. Im nächsten Moment bekam Bridget das, was sie ersehnte.
„Lust auf einen Cocktail?“ Aber immer…

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