Abrechnung bei Clairemont

Nach dem großen Sterben – Teil 31

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Abrechnung bei Clairemont

Abrechnung bei Clairemont

Reinhard Baer

Sie ritten auf der menschenleeren Straße zu viert neben einander. Olivia links außen, daneben Sue und die anderen beiden. Bei 100 Meter eröffnete ich das Feuer. Bevor Olivia und Sue überhaupt begriffen was da gerade geschah, sackten die beiden Kolleginnen schon blöde grinsend mit einem fetten Loch in der Stirn vom Pferd. Ich schwenkte auf Olivia, die gerade dabei war nach ihrer Winchester im Halfter zu nesteln. Ganz schlechte Idee! Sie hätte lieber wegreiten sollen. Durch den Blick nach hinten-unten bot sie mir ihren Hinterkopf. Warum nicht? Da konnte ich meinen Schuss auch landen, eine schöne Leiche würde sie wegen der Austrittswunde im Gesicht dann aber nicht mehr abgeben. Ich warte nicht darauf dass Olivia vom Pferd stürzte, sondern schwenkte auf Sue. Sie hatte als einzige das richtige getan, das Pferd gewendet und versucht seitlich über die Felder zu entkommen. Und ich tat etwas, was ich höchst ungern machte, aber in diesem Moment war es unvermeidlich: ich erschoss ihre Stute. Ihr Pferd stürzte sofort zu Boden und Sue wurde im hohen Bogen vornüber auf den Acker geschleudert. Hoffentlich hatte sie sich nicht den Hals gebrochen. Das wäre ärgerlich, dann hätte ich sie auch gleich entkommen lassen können. Ich rannte so schnell wie möglich zur Stelle wo Sue in hohem Bogen auf dem Boden aufgeschlagen war. Nein, Sue lebte noch! Sie kam gerade zu sich und bevor sie ihre Pistole aus dem Holster ziehen konnte, richtete ich mein Gewehr auf ihren Kopf.

„Hallo Sue, schön dich zu sehen!“
„Ganz, meinerseits Rick. – Was ist los? Mach schon, bring‘s zu Ende!“
„Habe ich dafür dein Pferd erschießen müssen? … Glaubst du ich hätte dich nicht getroffen, wenn ich es gewollt hätte? Nein, ich brauche dich lebend. So ein Monster wie dich einfach sterben lassen? Never ever, das ginge viel zu schnell. Du hast dir eine große Fangemeinde geschaffen – und alle warten auf dich und möchten dir bei deinem Abstieg in die Hölle zusehen.

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