Abschiedsstimmung in Florenz

Nackte Sommerlust in der Toskana - Teil 13

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Abschiedsstimmung in Florenz

Abschiedsstimmung in Florenz

Franck Sezelli

Aber dieser Engel sieht doch wie eine Frau aus, oder was sagst du?«
»Nun, sehr männlich sieht er jedenfalls in meinen Augen auch nicht aus, eher knabenhaft. Aber auch heute sehen viele Leute Engel oft eher als weibliche Wesen an. Sieh mal die Flügel: Das sind doch eindeutig Schwanenflügel! Wobei mich das wiederum an Leda mit dem Schwan erinnert. Übrigens stelle ich mir die sogenannte Verkündigung immer ganz anders vor.«
»Wie meinst du da das? Anders?«
»Wenn du willst, zeige ich dir das gern heute Abend. Die Szene im Bild stellt doch höchstens die Version dar, wie sie Maria ihrem gutgläubigen Verlobten Josef verklickert hat.«
»Ach so! Ich verstehe: Manchmal habe ich mir Gabriel auch als einen schönen Jüngling mit starker männlicher Ausstrahlung vorgestellt, der Maria recht irdische Freuden gebracht und sie dabei geschwängert hat.«
»Womit wir wieder bei Zeus und Leda wären.« Daniel zog Franzi fest an sich und freute sich auf solch irdische Freuden heute Nacht.
Später auf ihrem Rundgang fiel dem Paar noch das Doppelgemälde Adam und Eva von Lucas Cranach in ihrer unschuldigen Nacktheit auf.
»Das soll den Sündenfall darstellen?«, amüsierte sich der junge Mann. »Im 16. Jahrhundert war man wirklich sehr prüde, für mich hat das nicht viel Erotisches. Und wenn ich an unserenSündenfall denke: Du hast mir nicht nur einen Apfel angeboten, sondern eher eine sehr reife Pflaume …«
»Ach du wieder! Ich musste doch! Eva hat mir diese höchstkünstlerische Aufgabe gestellt.«
»Die hast du ja mit vollem Körpereinsatz gemeistert!« Er gab ihr einen langen vielversprechenden Kuss. »So ein kleines Zweiglein mit den Feigenblättern hätte mein Verlangen auf dich wohl nicht verbergen können.«
»Da muss ich dir in meiner Erinnerung voll zustimmen. Du hattest mich damit auch sehr geil gemacht.«
»Ja, wir sind füreinander geschaffen!« Daniel glaubte fest daran und wurde traurig, wenn er an den baldigen unvermeidbaren Abschied dachte.

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