Sie steigen aus, und weil er merkt, dass die Frau nichts Bestimmtes vorhat und wohl auch nicht weiß, wo sie hin soll, fragt er sie, ob sie Lust auf einen Kaffee habe. Sie nickt und gemeinsam überqueren sie den großen Marktplatz und betreten einen dieser umfunktionierten Bäckerläden, in denen es café to go und süße Stückchen gibt, ein Stehkaffee in einem Stehcafé, in dem es aber auch ein paar Sitzplätze gibt. Sie bestellt einen großen Milchkaffee und deutet auf eine Schneckennudel. Er hat keinen Hunger, zwei Hotdogs reichen ihm als Mittagessen, aber Kaffee kann er immer vertragen, zu jeder Tages- und Nachtzeit. Sie setzen sich und setzten ihr Gespräch fort. Ihm fällt ein, dass er ihren Namen noch nicht kennt und dass es ganz gut wäre, sich selbst vorzustellen. Ihr Name sei Nancy und sie komme aus Ghana, erfährt er, und dass sie erst seit einem Monat hier in dieser Stadt sei. Sie wohne in einem großen, alten Haus zusammen mit ihren Schwestern. „I have two sisters, you know. We are three, living together.“ Da fällt ihm ein, dass sie ja den Geldbeutel verwechselt hatte an diesem Morgen, dass sie den leeren ihrer Schwester mitgenommen hatte. Er erfährt von Nancy weiter, dass sie hier noch niemanden so richtig kennen würden, dass sie auch keine Arbeit und deswegen kaum Geld hätten, nur das bisschen Unterstützung vom Ausländerarmt und das würde kaum reichen, weil hier alles so teuer sei. Hier sei alles anders als in ihrer Heimat, vieles sei besser, aber manches viel schlechter als daheim. Bei diesen Worten schaut sie verklärt in die Ferne. Er vermutet, dass sie Heimweh hat, ohne dass sie das Wort kennt. Ob sie einen Freund habe, ob sie verheiratet sei und Kinder habe. Sie verneint, schüttelt heftig den Kopf, nein sie sei ledig. Es scheint, dass ihr diese Fragen unangenehm sind, denn ganz unvermittelt sagt sie, dass sie nun gehen müsse. „My sisters are waiting. They are hungry.
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