Dann kehrten sie in das Hotel zurück und er freute sich darauf, endlich wie ein Ehemann, wie ein richtiger Geliebter, behandelt zu werden, mit allen Konsequenzen, die sie ihm versprochen hatte. Aber kaum im Hotel angekommen, sagte Nancy, dass sie noch einmal kurz weg müsse. Es sei dringend, sie müsse noch etwas Wichtiges erledigen, aber er solle sich keine Sorgen machen. Dann gurrte sie, wenn sie wieder da sei, dann bekäme er alles, was sie ihm versprochen habe, ganz sicher. Er schaute sie konsterniert und ungläubig an. Was sie jetzt, am späten Abend und in der fremden Stadt um Himmels willen machen wolle. Er könne doch mitkommen. Aber das wollte sie auf keinen Fall, nein, sie müsse allein kurz weg. Sie empfahl ihm, solange fernzusehen, denn spätestens in einer Stunde, allerspätestens in zwei, sei sie ganz sicher wieder zurück. Was sollte er tun? Nancy ging und er wartete zähneknirschend und das war nicht einfach, weil er sich ärgerte und krampfhaft überlegte, was sie denn so Dringendes in einer fremden Stadt zu erledigen habe und warum er sie nicht begleiten durfte. Nach fernsehen war ihm absolut nicht zumute. Schließlich legte er einen Zettel auf das Bett, „I am in the bar, come an see me“. In der Bar trank er ein Bier und dann noch eins und schaute alle paar Minuten auf die Uhr. Die eine Stunde war schon vorbei. Noch ein Bier, auch die zweite Stunde war vorbei. Er ging hoch in das Zimmer, in ihr Zimmer, es war leer, wie befürchtet. Der Zettel lag unberührt auf dem Bett. Wütend überlegte er, was er nun tun sollte. Sie suchen gehen? Aber wo? Sie anrufen? Er hatte inzwischen ihre Handynummer bekommen, obwohl sie diese nur ungern herausgerückt hatte, aber sein Hinweis, sie könnten vielleicht getrennt werden oder es könnte Probleme geben, hatte sie überzeugt. Nun gab es ein Problem und er würde anrufen, jetzt gleich. Doch als er sein Handy in der Hand hielt, änderte er seine Meinung.
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