Denn nun bin ich sogar ganz sicher, dass es vorbestimmte Schicksale gibt …
Kapitel 1
Der Funkmeldeempfänger, unter Feuerwehrleuten kurz „Pieper“ genannt, eskalierte auf meinem Schreibtisch und schrie mir seine schrille auf- und abschwellende Tonfolge mit einer markerschütternden Lautstärke entgegen. Und dann ertönte daraus eine mir nicht persönlich bekannte Stimme: „Amtshilfeeinsatz Ahrweiler!“
Diese Nachricht traf mich als Gemeindebrandmeister der örtlichen Feuerwehren nicht unerwartet. Schon Tage vorher hatten wir innerhalb der Wehren um Freiwillige geworben, die an einem Einsatz in dem vom Hochwasser gebeutelten Gebiet teilnehmen wollten. Solche Einsätze waren in der Regel freiwillig, wobei eventuelle Verdienstausfälle von der Gemeinde ausgeglichen wurden. Jetzt war die Truppe also vollständig und zusammengetrommelt worden. Nun konnte es losgehen!
Ich war selbstständiger Grafikdesigner und hatte meine Büroräume in einer Einliegerwohnung im Keller meines Hauses eingerichtet. Längst waren meine vier Mitarbeiter eingeweiht und wussten, was in den nächsten zwei oder drei Wochen ohne mich zu tun war, während ich im Krisengebiet meinem Ehrenamt nachkommen würde. Auf mein Team konnte ich mich blind verlassen. Auch wenn es zwei Frauen und zwei Männer waren, die für mich arbeiteten, konnte ich mir sicher sein, dass es zwischen ihnen kein Rudelbumsen geben würde. Und selbst wenn, sollte es mir egal sein, solange sie ihre Arbeit erledigten. Was sie in ihrer Freizeit miteinander machten, ging mich nichts an, solange das Betriebsklima nicht darunter litt.
Ich selbst würde nie etwas mit meinen Mitarbeiterinnen anfangen. Das hatte ich mir schon geschworen, als ich sie einstellte. Beide waren etwas jünger als ich und sehr gelungene Vorzeigemodelle der Spezies ‚Frau‘. Schlank, sportlich, tolle Haare und traumhafte Körper mit allem, was Mann und Kind sich so wünschte.
Subjektive Meinung
schreibt Thunders
Ahrweiler
schreibt franzl