Ahrweiler – Teil I

oder: das Buch des Lebens

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Ahrweiler – Teil I

Ahrweiler – Teil I

Gero Hard

Und das auch noch an den richtigen Stellen.

Ganz sicher hätte ich bei beiden durchaus Chancen gehabt. Ihre Blicke verrieten sie und die Art und Weise, wie sie neben mir standen, wenn sie Projekte mit mir besprechen mussten.

Zufälliges Anpressen ihrer Brüste an meinen Armen, unauffälliges Ablegen ihrer Hand auf meiner, wenn sie auf dem Schreibtisch lag oder auch mal ein verführerisches Augenzwinkern. Wenn es ganz schlimm wurde, wurden BH‘s weggelassen, der berühmte Knopf zuviel an der Bluse offengelassen oder die Röcke der Damen wurden derart kurz, dass einem buchstäblich das Taschenmesser in der Hose aufging oder was auch immer dann dort hochklappte. Dann folgte in der Regel meine kurze Ansage zum Thema Dresscode und alles war wieder für eine Weile gut.

Aber nein, das brächte nur unnötige Probleme mit sich, wenn ich mich auf ihre offensichtlichen Avancen eingelassen hätte. Ich überließ es gerne meinen männlichen Mitarbeitern, sich um den Hormonhaushalt der Damen zu kümmern. Obwohl ich wusste, dass alle meine Angestellten mit jeweils anderen Partnern verheiratet waren. Aber sie waren alle alt und groß genug, um zu wissen, wo ihre Grenzen waren.

Gestatten, mein Name: Florian Göllner. Wohnhaft, in einer, im südlichen Umland von Bremen liegenden, etwas größeren Gemeinde. Mein Alter: 31 Jahre alt, sportlich schlank und meine 88 kg auf 187 cm verteilt.

Ich war kein Single aus Überzeugung, aber leider eben doch Single, mit allen Vor- oder Nachteilen.

Früher hatte ich schon ein paar festere Beziehungen, die aber meistens aus beruflichen Gründen gescheitert waren. Es ging eben viel Zeit dabei drauf, wenn man sein eigenes Business aufbauen wollte. Dazu noch die vielen Dienste und Fortbildungen bei der freiwilligen Feuerwehr. Da blieb unterm Strich nicht mehr viel Freizeit übrig.

Zusammengenommen zerrann die eh schon knappe Freizeit zwischen den Fingern und meistens dauerte es nicht lange, bis es den Frauen zu wenig für eine erfolgreiche, langfristige Beziehung wurde.

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Subjektive Meinung

schreibt Thunders

"A cheap holiday in other peoples misery" sangen einst die Sex Pistols. Dieses Zitat kam mir ins Gedächtnis, während ich diese Geschichte las. Die Flutkatastrophe von Ahrweiler liegt noch kein Jahr zurück und ist in den Köpfen der Menschen noch präsent. Für meinen Geschmack taugt dieses Szenario nicht so recht für eine derartige Geschichte. Ich kann mir bildhaft vorstellen, wie es weitergeht mit dem potenten, heldenhaften Brandmeister und der hilflosen, jungen Frau, die er vor der Flut gerettet hat. Ich kann mit solchen dramatischen Liebes-Geschichten nichts anfangen, aber das ist mein persönliches Problem. Sehr gut geschrieben zweifellos. Von daher keine bösartige Kritik, sondern nur meine rein persönlichen Empfindungen.

Ahrweiler

schreibt franzl

Die Katastrophe von Ahrweiler, uns noch heute in unguter Erinnerung, die vielen Menschen großes Leid zugefügt hatte, darüber hinaus aber auch zahllose Beispiele menschlichen Mutes und Selbstaufopferung zeigte. Schon für dieses erste Kapitel einer zutiefst bewegenden Geschichte, ist dem Autor zu danken. Er versteht es wie nur wenige Autoren, damit die Seelen der Leser anzusprechen, sie einzubeziehen in diese Geschehnisse und uns mit wahrer Dramen-Qualität zu beschenken. Liebe Grüße Frajol.👍🍀

Gedichte auf den Leib geschrieben