Es fiel mir leicht, sie aus meinem Leben zu entlassen. Durch meinen beruflichen Stress waren sie alle schnell vergessen. Wahrscheinlich war es nicht mal richtige Liebe, die ich für sie empfunden hatte, sondern eher der angenehme Nebeneffekt, meine Lust ausleben und den Hormonhaushalt im Gleichgewicht halten zu können.
Nur eine meiner Freundinnen war mir bis heute im Gedächtnis geblieben. Imke Schubert. Wir waren seit dem
Gymnasium bis zum Abitur in einem Jahrgang und sogar fast zweieinhalb Jahre miteinander gegangen. Sie war es, die mir ihre Jungfräulichkeit geschenkt hatte und mit der auch ich mein erstes Mal erleben durfte. Vielleicht war es dieser besondere Umstand, der sie noch immer in meinem Kopf herumspuken ließ.
Sie war nicht nur meine Freundin, mein Mädchen, sondern auch gleichzeitig meine beste Freundin gewesen. Wir verstanden uns blind und vertrauten uns gegenseitig all unsere Geheimnisse an. Zwischen uns passte kein Blatt Papier, wie man so schön sagt.
Aber auch unsere Beziehung zerbrach letztendlich an den verschiedenen Hobbys und Interessen, den beruflichen Entwicklungen und an der dadurch fehlenden gemeinsamen (Frei)zeit.
Eine Zeitlang schrieben wir uns noch, was aber auch immer weniger wurde und schlussendlich irgendwann ganz ausblieb. Anfangs sahen wir uns noch gelegentlich im Dorf beim Einkaufen oder im Fitnessstudio. Aber von heute auf morgen war sie spurlos verschwunden. Lange hielt ich immer wieder Ausschau nach ihr, aber leider erfolglos.
Natürlich hätte ich ihre Eltern nach ihr fragen können. Aber ich wollte sie ihr Leben leben lassen. Und es ging mich ja auch nichts mehr an, schließlich waren wir kein Paar mehr. Imke … sie war vermutlich auch ein bisschen der Grund dafür, warum ich für die Frauenwelt keinen Blick mehr hatte und nahezu beziehungsunfähig geworden war.
Subjektive Meinung
schreibt Thunders
Ahrweiler
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