Und je näher wir an unseren Einsatzort kamen, desto größer waren die Verwüstungen und Schäden. Kleine Bäche waren zu wütenden Strömen geworden und rissen schonungslos alles mit, was nicht niet- und nagelfest war. Uferböschungen waren längst nicht mehr zu erkennen. Weite Teile der Landschaft waren unter einer braunen Suppe verborgen, die sich ohne Rücksicht auf Verluste unbeirrt ihren Weg bahnte.
Ahrweiler lag völlig zerstört vor uns. Nichts war mehr von der einstigen Schönheit dieser Stadt, mit ihrem alten Charme übrig geblieben. Mit unbändiger Kraft hatte das Wasser gewütet. Herausgerissene Türen und Fenster, Berge von Bauschutt unterschiedlichster Art türmten sich überall. Nicht etwa feinsäuberlich sortiert, sondern wild durcheinander zusammengespült.
Eingedrückte Hauswände, teilweise eingerissene Fachwerkmauern, sogar ganze Häuser waren dem Erdboden gleich gemacht. Zu Kleinholz geschredderte Wohnwagen, aufgetürmte Fahrzeuge, verbeult, mit aufgerissenen Hauben und Türen. Alles überzogen mit einer dicken, schmierig-braunen Schlammschicht, die eher an skurrile Skulpturen denken ließ. Ganze Straßenzüge waren vernichtet worden. Fest gemauerte Wände zu Sand zermahlen. Auf den Straßen riesige Löcher, der Asphalt war vom Wasser mitgerissen worden. Für die Menschen unerreichbare Hauseingänge, weil das Wasser noch meterhoch in den Häusern stand. Ich sah Spielzeug, Puppen und Figuren an mir vorbeitreiben. Kleidung, die aus den Häusern oder von den Wäscheleinen weggespült worden war. Noch nie hatte ich solch zerstörerische Gewalten gesehen. Im Fernsehen, dort schon, zuletzt beim Jahrhunderthochwasser der Elbe.
Subjektive Meinung
schreibt Thunders
Ahrweiler
schreibt franzl