Ich saß wohl etwa 10 Minuten da, in meinen Gedanken gefangen und starrte Löcher in die Luft. Das Rauchen hatte ich mir schon vor Jahren abgewöhnt, aber dieser Moment wäre perfekt für eine Zigarette gewesen. Und doch war ich froh, dass ich von dem Zeug losgekommen war.
Ich ließ der Familie ihre gemeinsame Zeit. Bestimmt hatte sich Susanne dazugesetzt, um ja nichts von dem Gespräch zwischen Eltern und Tochter zu verpassen. Unmöglich sowas, wie konnte man nur so neugierig sein?!
Einen kurzen Augenblick nachdem ich an eine Zigarette dachte, kam Maria zu mir. Ihre Augen waren immer noch rot vom Weinen. Nachvollziehbar, wenn man bedenkt, dass sie ihre Tochter schon viele Jahre nicht gesehen hatte und sie beinahe verloren hätte.
Sie stand hinter mir und legte mir ihre Hand auf die Schulter: „Florian, du hattest recht mit deinem Plan, sie hier wegzuholen. Aber sie ist stur und will nicht mitkommen. Das Einzige, worum sie bittet ist, mit ihr zum Friedhof zu fahren. Sie möchte die Gräber ihrer Familie besuchen. Du hast so ein großes Auto, Florian, würdest du sie fahren?“
Ich zögerte keine Sekunde und ging mit Maria ins Wohnzimmer zurück. „Und?“, fragte Werner.„Er macht’s.“, antwortete Maria. Imke und ich hatten bis dahin noch kein einziges Wort miteinander gewechselt. Nur ihr liebevoller Blick, vorhin bei der Begrüßung ihrer Mutter, war mir unter die Haut gegangen.
Susanne hatte von irgendwoher einen alten Rollstuhl ins Wohnzimmer hereingerollt. Eine Leihgabe des Krankenhauses, wie ich später erfuhr. „Ich möchte, dass Florian mich da hineinhebt.“, bestimmte Imke. Werner, der bereits einen Schritt auf sie zugemacht hatte, wich zurück.
Ich glaube, das ist jetzt der geeignete Augenblick, euch Imke etwas näher zu bringen. Es war logisch, dass sie sich mit den Jahren verändert hatte. Ich kannte sie mit dem Körper eines Teenagers. Alles an ihr war fest und trainiert.
Tolle Schreibe! Mach bitte weiter so!
schreibt Hansch