Ahrweiler - Teil III

oder: das Buch des Lebens

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Ahrweiler - Teil III

Ahrweiler - Teil III

Gero Hard

Danach checkte ich meine Emails. Das Postfach lief quasi über. In den knapp drei Wochen hatten sich deutlich über vierhundert Mails angesammelt. Sinnvollerweise hatte ich eine Weiterleitung an meine Angestellten eingerichtet, sodass die wichtigsten Mails bereits bearbeitet waren und nur noch zu meiner Information dienten. Und trotzdem kostete es mich einen ganzen Nachmittag alle durchzusehen und die Spreu vom Weizen zu trennen.Wie immer hatten es ein paar Nachrichten durch den Spamfilter geschafft, die aber schnell als solche entlarvt und gelöscht waren. Dann erstellte ich mir eine ToDo-Liste für die nächsten Tage. Eine ganze Reihe an Rückrufen galt es abzuarbeiten, Anfragen potentieller Neukunden mussten beantwortet, Angebote verschickt werden und viele Besuche bereits bestehender Kundenkontakte waren nötig geworden.

Die ersten zwei Wochen nach Ahrweiler hatte ich so gut wie kein Privatleben. Wenn ich nicht gerade wie ein Toter – sorry, blöder Vergleich – schlief, verbrachte ich jede Sekunde, manchmal bis tief in die Nacht, im Atelier. Meine Angestellten hatten super gearbeitet, alles war zu meiner vollsten Zufriedenheit und die der Kunden erledigt worden. Und in jedem Gespräch das ich führte, waren meine Auftraggeber voll des Lobes über sie.Maja, die jüngste meiner Mitarbeiter, war es schließlich, die in einer ihrer Mittagspausen zu mir kam, schüchtern vor sich auf den Boden sah und verlegen ihre langen Haare zu kleinen Locken um den Zeigefinger drehte.

Ich sah ihr deutlich an, dass sie was auf dem Herzen hatte, was vorzutragen ihr sichtlich schwerfiel. „Hey Maja, alles gut bei dir?“, fragte ich sie deshalb.

„Florian, kann ich kurz mit dir reden?“

„Ja natürlich, das weißt du doch.“

„Weißt du, mir und den anderen ist aufgefallen, dass du dich seit dem Einsatz verändert hast. Du stürzt dich wie ein Wahnsinniger in die Arbeit, redest kaum mit uns und bist nicht mehr so locker wie vorher.

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Tolle Schreibe! Mach bitte weiter so!

schreibt Hansch

Lieber Gero, du hast für mich eine tolle Schreibe, mach bitte weiter so! Freue mich übrigens schon auf eine weitere Fortsetzung von Ahrweiler! Viele Grüße Hansch

Gedichte auf den Leib geschrieben