Es war Imke, eine Freundin, die ich vor etwa 10 Jahren aus den Augen verloren hatte. Wir waren damals ein Paar, bis wir uns freundschaftlich trennten, weil ich zu sehr bei der Feuerwehr und mit dem Aufbau dieser Agentur beschäftigt war. Eigentlich ist sie von hier, auch ihre Eltern wohnen noch hier. Vermutlich wissen sie noch nicht einmal, was da unten passiert war. Und ganz ehrlich, ihr Schicksal lässt mich nicht kalt. Ich kann nicht einfach wieder zur Tagesordnung übergehen und so tun, als wenn nichts wäre.“
„Liebst du sie noch?“, fragt mich Maja ganz direkt.
„Liebe ist ein starkes Wort, Maja. Ehrlich gesagt, weiß ich es nicht! Ich denke nicht, aber sie war meine beste Freundin, wie eine Seelenverwandte. Und ich möchte ihr wirklich gern helfen, aber sie lässt mich nicht.“„Du musst mit ihren Eltern reden. Das bist du ihnen schuldig!“, sagte einer der männlichen Kollegen. Damit hatte er recht. Darauf hätte ich längst selbst kommen müssen. Als ich es gerade in meiner Ansprache erwähnte, fiel mir selbst auf, wie blöd ich war.„Da hast du recht Marko, das sollte ich tun. Gleich heute Abend werde ich rüberfahren.“
„Chef, du musst wissen, wir sind ein Team. DEIN Team. Wenn es etwas gibt, wobei wir dir helfen können, dann nur raus damit.“„Danke, das bedeutet mir sehr viel. Und es gibt tatsächlich etwas. Wäre es für euch ok, wenn ich mir vielleicht noch eine kleine Auszeit gönne? Vielleicht möchte ich doch noch mal nach Ahrweiler fahren.“
Alle nickten und klopften auf den Tisch. Ich konnte mir der Rückendeckung aller sehr sicher sein. Ein beruhigendes Gefühl, das mir die Arbeit etwas leichter von der Hand gehen ließ.
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Ich hatte doch ein recht mulmiges Gefühl in der Magengegend, als ich in die Straße einbog, in der die Schuberts eine kleine Eigentumswohnung in einem Mehrfamilienhaus besaßen. Nicht gerade üppig, aber für die beiden reichte es wohl.
Tolle Schreibe! Mach bitte weiter so!
schreibt Hansch