Unsere Abreise verzögerte sich um einen Tag. Aber letztendlich waren wir alle heilfroh wieder nach Hause zu fahren.Wir waren mit unserer Leistung zufrieden und die örtlichen Leiter der Hilfsorganisationen waren es auch. Bürger kamen zu uns, bedankten sich, umarmten uns, gaben uns Geschenke. Das Wenige was ihnen geblieben war, versuchten sie auch noch mit uns zu teilen.
Wir lösten unser Lager auf und sortierten die Feuerwehrwagen in der Kolonne ein. Mit einem weinenden und einem lachenden Auge fuhren wir aus dem Ahrtal in Richtung Heimat. Dieser Einsatz hatte tiefe Spuren in unserer Psyche hinterlassen. Wir hatten Bilder gesehen, die wir wohl bis zu unserem Ende nie wieder vergessen werden. Das Material, was verloren oder kaputt gegangen war, konnte man leicht ersetzen, aber unsere Seelen nicht.
Fast alle wurden von ihren Familien erwartet. Sehnsüchtig freuten sie sich darauf, von ihren Männern und Frauen in die Arme geschlossen zu werden, oder ihre Kinder wohlbehalten zu knuddeln. Nur vier von uns waren Single oder geschieden. Uns erwartete niemand. Höchstens ein paar Freunde, die froh waren, dass uns nichts passiert war. Und so hatte ich die Haustür hinter mir noch nicht ganz ins Schloss fallen hören, als mich meine Mitarbeiter belagerten. Zuerst ging es darum von mir zu erfahren, ob es dort wirklich so schlimm aussah, wie es im Fernsehen dargestellt wurde. Ich schilderte meine Eindrücke und Erlebnisse, was sie zu dem Schluss kommen ließ, dass die Wirklichkeit noch zig Mal schlimmer war, als es die Medien rüberbringen konnten. Und so war es ja auch.
Mit besonderer Hingabe erzählte ich, wie ich Imke aus den Trümmern befreien, aber ihre Familie leider nur tot bergen konnte. Dass wir früher ein Paar waren, ließ ich dabei weg.
Dann ließ ich mich von meinen Mitarbeitern auf den neusten Stand bringen. Ließ mir ihre Entwürfe zeigen und betrachtete fertige Ergebnisse.
Tolle Schreibe! Mach bitte weiter so!
schreibt Hansch