Ahrweiler - Teil IV

oder: nach einem Ende, folgt immer ein neuer Anfang

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Ahrweiler - Teil IV

Ahrweiler - Teil IV

Gero Hard

Ich spürte, das Tränen über ihre Wangen liefen und dann in meinem Hemd einen feuchten Fleck hinterließen.

„Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Danke ist da viel zu wenig. Und dann die teure Unterwäsche, die ist so wunderschön. Danke! Danke! Danke!“

Dann lehnte sie sich wieder an mich. Ich spürte ihren Herzschlag an meiner Brust, auf die sie ihre Hand gelegt hatte. Jeder, der uns so sehen würde, musste uns für ein Paar halten. Und genauso fühlte sich dieser Moment auch an.

„Maus, das ist erst der Anfang. Du brauchst noch viel mehr. Aber vieles musst du auch anprobieren. Und was dir hiervon nicht gefällt, können wir umtauschen. Meinetwegen können wir gleich losfahren. Oder wir machen heute einen Ausflug zu viert, was hältst du davon?“

„Warum?“

„Was, warum?“

„Ich kann dir das doch niemals zurückgeben.“

„Geschenkt. Nimm es als Spende.“

„Du tickst wohl nicht richtig? Dann lass mich wenigstens dafür arbeiten.“

„Was arbeiten?“

„Flo, du bist wirklich schwer von Begriff. Lass mich in deinem Büro arbeiten. Dann kann ich mich nützlich machen, habe wieder einen Job und kann meine Schulden bei dir abzahlen.“

„Und du wärst wieder sozialversichert. Keine schlechte Idee! Aber … du und ich zusammen, das ist schon mal schief gegangen.“

„Damals waren wir jung und verliebt. Heute sind wir erwachsen.“

„Und?“

„Nichts und!“

„Schade! Aber ok. Ich werde dir diese Woche einen Arbeitsplatz einrichten und dann kannst du Montag anfangen. Ich hole dich morgens ab und bringe dich abends wieder nach Hause.“ Das war nun beschlossene Sache.

Wir verbrachten an diesem Tag wunderschöne Stunden zusammen, doch weder in Hannover noch in Bremerhaven, sondern in Hamburg. Allein! Ihre Eltern hatten keine Lust und auch noch einige Besorgungen zu machen.

Imke war lange nicht im Hafen und wollte endlich mal wieder große Schiffe sehen und den modrigen Geruch des Elbewassers einatmen.

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