Ahrweiler - Teil IV

oder: nach einem Ende, folgt immer ein neuer Anfang

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Ahrweiler - Teil IV

Ahrweiler - Teil IV

Gero Hard

„Imke, wir kennen uns jetzt so lange. Habe ich dich jemals belogen oder Späße auf deine Kosten gemacht?“

„Nein, hast du nicht. Das habe ich früher schon an dir geschätzt, deine Ehrlichkeit und deine Gradlinigkeit.“

Dann nahm sie meine freie Hand und legte sie zusammen mit ihrer in ihrem Schoß ab. Sie streichelte über meine Finger. Zuerst fest, dann immer sanfter, bis das Streicheln ganz aufhörte. Sie hatte ihren Kopf an der Kopfstütze angelehnt und war mit einem glücklichen Gesichtsausdruck eingeschlafen.

****

Vor ihrer Haustür legte ich meine Hand auf ihre Wange. Langsam öffnete sie die Augen und drückte ihr Gesicht fester in meine Hand. „Weißt du Flo, der Tag heute war wie ein Traum. Kommst du morgen bitte wieder?“

„Natürlich. Und dann können wir zusammen Einkaufen fahren, wenn du magst.“

„Vielleicht später. Morgen muss ich erst ins Krankenhaus zur Nachkontrolle. Und dann erfahre ich auch mehr zur Reha.“

„Dann fahre ich dich.“

„Nicht nötig. Papa bringt mich. Es kann sein, dass es länger dauert und du hast so viel Arbeit.“

Ich stieg aus, hob den Rolli aus dem Kofferraum, klappte ihn auseinander, hob Imke hinein und fuhr sie bis zu ihrer Haustür. Mit dem Fahrstuhl fuhren wir bis zur 2. Etage, wo sich die Wohnung ihrer Eltern befand. Als wir kurz vor der Wohnungstür standen, zog sie plötzlich die Bremse so fest an, dass ich fast über sie gefallen wäre.

Ich wollte gerade meckern, als sie mich an sich heranzog und meinen Mund mit ihren weichen Lippen verschloss. Mir blieb die Luft weg! Ich stöberte in meinen Gedanken, konnte mich aber an keinen vergleichbar schönen Kuss erinnern. Dieser war bisher einzigartig. Während wir versuchten, mit unseren Zungen neue Knoten zu erfinden, strich ich mit meinen Händen an ihren Seiten entlang.

Dann lösten sich unsere Lippen und feine Speichelfäden verbanden uns. „Flo, am liebsten würde ich jetzt mit dir schlafen. Aber mit dem dicken Ding am Bein ist das unmöglich.“

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