Ahrweiler - Teil IV

oder: nach einem Ende, folgt immer ein neuer Anfang

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Ahrweiler - Teil IV

Ahrweiler - Teil IV

Gero Hard

Kapitel 7

Alles in mir schien dem Moment entgegenzufiebern, bei dem ich Imke in mein Auto tragen würde. Meine innere Uhr sorgte dafür, dass ich schon eine halbe Stunde vor meinem Wecker wach war. Und nicht nur verschlafen wach, sondern hellwach.

Normalerweise war ich es gewohnt, mich noch zweimal umzudrehen und mit der Snooze-Taste meinen Schlaf ein wenig zu verlängern. Aber heute sprang ich aufgeregt aus dem Bett und duschte ausgiebig. Meine Laune war bestens, kein Vergleich zu gestern Abend, wo ich mit Imkes Eltern um die Wette Trübsal geblasen hatte.

Ich wusste nicht, wo das alles hinführen würde oder ob aus uns wieder ein Paar werden könnte. Aber in meinen Träumen der letzten Nacht war das eine durchaus willkommene Möglichkeit. Ich hätte tatsächlich nichts dagegen einzuwenden. Schließlich war sie all die Jahre der Grund dafür, warum ich mich auf keine feste Partnerschaft einlassen konnte. Wie ich schon mal sagte, keine andere Frau hielt dem Vergleich mit Imke stand.

Viel zu früh saß ich in meinem Auto und fuhr der grellen Sonne entgegen. Das gute Wetter passte ‚blendend‘ zu meiner Stimmung. Im Radio, auf Radio Bob, lief leichte Rockmusik und ich pfiff ausgelassen mit. Ich erwischte mich sogar dabei, wie ich mehr schlecht als recht einige Textpassagen mitsang. Meine Gesangskünste reichten für gewöhnlich nicht mal für die Dusche, aber heute war mir alles egal.

Die Gegend, wo Susanne ihr Reich unterhielt, war eigentlich eine ganz hübsche Wohngegend. Aber ihre Bude war der Schandfleck des ganzen Straßenzuges. Ihre Nachbarn hatten sicher vieles versucht sie davon zu überzeugen, etwas mehr Liebe in die Pflege ihres Grundstückes zu legen. Ich vermutete, sie hatten es irgendwann resigniert aufgegeben.

Eine ‚ganze‘ halbe Stunde zu früh bog ich in diese Straße ein. Zu meiner Überraschung saß Imke bereits draußen auf einem niedrigen Mauervorsprung vor Susannes Haus.

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