Das könnte ein Fehler von mir gewesen zu sein, das Verhältnis von Silke und Ralf öffentlich zu machen. Erstens dachte ich immer, es sei eh ein offenes Geheimnis, dass Silke mit beiden Männern rummachte. Zweitens sollte meine Ansage eigentlich dazu führen, dass sich jeder wieder auf seine Arbeit konzentrierte. Aber was ich an Stelle dessen erreicht hatte war, dass Silke nun plötzlich die Außenseiterin war. Das hatte ich in dieser Form nicht erwartet, war nun allerdings nicht mehr rückgängig zu machen. Ich durfte gespannt sein, wie sich das weiter entwickeln würde. Ich beließ es dabei und ging wieder hinter meinen Schreibtisch.
Eine halbe Stunde später kam Maja zurück. Sie sah wieder so fröhlich aus, wie ich sie kennen und schätzen gelernt hatte. Sie warf mir einen kurzen Blick zu, lächelte, und formte ein stilles ‚Danke‘ mit ihren Lippen.
Im ersten Augenblick war sie etwas erstaunt, dass Ralf jetzt auf ihrem ‚alten‘ Platz saß und mit wütender Miene seiner Arbeit nachging.
Er hatte sich nicht mal die Mühe gemacht, ihre Sachen wieder so hinzustellen, wie sie vorher waren. Maja war das egal, sie räumte ihr Zeug an ihre gewohnten Plätze und begann sofort wieder mit ihrer Arbeit. Sie schien gelöster als vorher, irgendwie zufriedener, lockerer. Und man sah ihr an, dass ihr die Arbeit wieder Spaß machte. In diesem Augenblick war sie die Einzige, die bester Laune war. Natürlich, denn sie hatte von den Ereignissen vorher nichts mitbekommen.
Ich war gut mit meiner Arbeit vorangekommen und wollte nun nach Imke sehen. Ich sperrte meinen Rechner, um danach nach oben zu gehen. Mein Weg führte mich an Majas Schreibtisch vorbei. Sie zog mich kurz an der Hand, worauf ich sie ansah.
„Danke Florian, sie ist genauso toll, wie ich es mir schon gedacht hatte. Und noch was … sie ist nackt.“, sie grinste schelmisch, als sie mir diese Information leise zukommen ließ.
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