„Für mich zählt der Mensch und nicht, was sich zwischen den Beinen abspielt. Und bevor ich’s vergesse …, Ralf wird die Agentur verlassen. Er hat schon angedeutet, dass er nicht mehr mit dir zusammenarbeiten will. Dann muss er eben gehen.“, zucke ich mit den Schultern.
„Ralf … er ist eigentlich ein Netter. Mit ihm hatte ich den meisten Kontakt. Es ist gut, wenn er weg ist, dann kann er mich auch nicht mehr angrabbeln. Der hatte ja ständig seine Pfoten in meiner Bluse oder unter meinem Rock. Das war mir schon lästig, aber ich bin nicht von ihm losgekommen. Er war sehr fordernd und bestimmend.
Und Marko …, da lief eh schon lange nichts mehr. Der kriegt ohne Viagra eh keinen mehr hoch, also keine Gefahr.“
„Ok, ok, Silke, das ist mir eigentlich schon zuviel Information, so genau möchte ich es denn doch nicht wissen. Belassen wir’s dabei, du bleibst, Ralf geht und Marko ist tabu.“
„Das klingt fair.“
„Und ich melde mich bei dir, wenn ich eine Wohnung für dich habe. Wird bestimmt nicht lange dauern. Ruh‘ dich aus und werde wieder gesund.“
Wenn Ralf weg war, würde sich Silke bestimmt mehr mit den beiden Frauen zusammen tun. Der Gedanke gefiel mir aus mehreren Gründen. Maja würde sicher davon profitieren können und Imke auch. Sowohl beruflich, als auch privat.
Ich könnte mir die drei sogar als neue Mädelsclipue vorstellen.
Ich fuhr also zufrieden ins Büro zurück und musste feststellen, dass Ralf seinen Platz bereits geräumt hatte. Seine, auf meinem Drucker ausgedruckte Kündigung, lag auf meinem Schreibtisch. Damit konnte ich, wie gesagt, leben. Denn die meist genutzte Software kannte ich selbst gut genug, um sie zu warten, der Rest würde sich schon finden. Im Zweifel konnte ich immer noch eine IT-Firma beauftragen, die sich um Soft- und Hardware kümmern sollte.
Marko guckte etwas belämmert aus der Wäsche, fühlte sich alleingelassen, seiner Vorrangstellung als Silkes Galan beraubt.
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