Ahrweiler - Teil VIII

Nicht alles endet irgendwann!

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Ahrweiler - Teil VIII

Ahrweiler - Teil VIII

Gero Hard

Und obwohl ich mir zu 100% sicher war nicht auch nur das kleinste Aufblitzen einer Nachricht verpasst zu haben, kontrollierte ich das Display sicherheitshalber alle 5 Minuten. Der Abend zog sich wie Gummi und die Ungewissheit, was nun aus uns werden würde, nagte in mir. Es musste doch irgendeine Lösung geben unsere noch junge Beziehung zu retten. Diese dumme Sache durfte nicht das Ende unserer Beziehung bedeuten. Wie stur wir doch beide waren. Erstaunlich, wie hart sie bleiben konnte. Oder hatte sie uns schon abgeschrieben?

Ich hielt diesen Nerventerror nicht aus. Es gab nur hopp oder top. Mein Handy lag wie Blei in meiner Hand. Das Teufelchen auf meiner rechten Schulter schrie mir ins Ohr: „Tu’s nicht!“. Das Engelchen hingegen flüsterte mit Imkes Stimme: „Mach es, schreib ihr.“

„Ich liebe dich, du verrücktes Huhn.“ Ich las den Text bestimmt viermal bevor ich ihn verschickte. Genau richtig um den Anfang zu machen, aber nicht zuviel um als Weichei dazustehen. Sofort begann ich darüber nachzudenken, ob es als Schwäche ausgelegt werden könnte, wenn man den ersten Schritt machte oder war es sogar eher Stärke? Getreu dem Motto: Der Klügere gibt nach?

Ich legte das Telefon auf den Nachtschrank und beobachtete es. Obwohl die Augen schwer wurden, brachte ich es nicht fertig sie zu schließen. Ich wollte unbedingt wissen, ob sie geantwortet hatte. Sie tat es nicht.

****

Viel zu früh schlug ich total übermüdet die Augen auf. Mein erster Griff galt meinem Handy. Außer der digitalen Uhrzeit leuchtete nur ein gemeinsames Bild von Imke und mir auf.

Ich hätte losheulen mögen, so dermaßen enttäuscht war ich von ihrem Verhalten. Vielleicht hatte sie die Nachricht noch gar nicht gelesen. Vielleicht war sie die Nacht ja gar nicht in der Klinik gewesen, wer weiß.

Ich kontrollierte die Nachricht. Doch, zwei blaue Häkchen markierten meine wenigen Worte. Sie hatte sie gesehen und gelesen. Und doch hielt sie es nicht für notwendig, darauf zu antworten. Damit hatte sich unsere Absprache, sie auch freitags zu besuchen, erledigt.

Frisch geduscht und mit einem Brot in der Hand ging ich ins Atelier. Maja sprang auf und kam auf mich zu.

„Sag mal, was hast du denn mit Imke gemacht?“

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