Der Juckreiz musste einem kurzen, brennenden Schmerz weichen, schien dann aber besiegt zu sein. Nur die schönen Bilder vor meinen Augen wollten partout nicht wieder zurückkehren.
Schade, es sah toll aus, wie ihre roten Haare in der Sonne leuchteten oder die Bluse im Wasser durchsichtig wurde und zwei hübschen Äpfel durchschimmerten.
Imke hatte sich nicht gemeldet, also fuhr ich auch nicht nach Gyhum, wie ich es angedroht hatte. Ich war schon immer der gradlinige Typ und stand zu dem, was ich sagte. Sonst wäre ich wohl auch nicht so erfolgreich im Beruf und bei der Feuerwehr geworden. Allerdings gestand ich mir ein, dass ich tieftraurig war.
Der Tag neigte sich dem Ende entgegen, aber nichts zog mich ins Haus zurück. Es gab nichts, was mich drinnen erwartete. Ganz anderes wäre es, wenn Imke …, aber sie war nicht da.
Und dennoch musste ich mich aufraffen. Für heute Abend war eine Gemeinderatssitzung anberaumt worden, an der ich teilnehmen musste. Mein Part bestand darin, unseren Einsatz in Ahrweiler vorzustellen. Dazu hatte ich die vielen Bilder gemacht und in seitenlangen Berichten meine Erfahrungen und Eindrücke niedergeschrieben. Wie alle diese Sitzungen würde es mit absoluter Sicherheit wieder einer dieser furztrockenen Veranstaltungen werden, die ich widerspruchslos in meiner steifen Uniform über mich ergehen lassen musste. Der einzige Vorteil heute war, dass mich die Versammlung auf andere Gedanken, weg von Imke, brachte.
Mein Handy war auf stumm geschaltet. Logisch, niemand mochte es, wenn Handys während Meetings und Versammlungen bimmelten. Ich hatte es in meine Kollegmappe gesteckt und merkte nicht einmal, dass es mehrfach vibriert hatte.
Der Abend zog sich und war entgegen meiner ursprünglichen Meinung doch kurzweilig. Es gab einige Punkte auf der Tagesordnung, die aber nach kurzen Diskussionen und schnellen Abstimmungen erledigt waren.
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