Ich trug meine PowerPoint-Präsentation vor und kommentierte lebhaft meine persönlichen Erlebnisse. Die Ratsmitglieder folgten meinen Lippen und den Bildern mit weit aufgerissenen Augen. Es herrschte Grabesstille im Raum, als ich scheinbar endlos berichtete. Als ich zu erzählen begann, waren die Bilder an der Wand sofort wieder lebendig. Ich hätte den ganzen Abend mit meinem Vortrag füllen können, so sehr war ich in Gedanken wieder in Ahrweiler.
Es war fast Mitternacht, als ich erschöpft aufs Bett fiel. Nachdem ich meinen Bericht beendet hatte, prasselten ein Haufen Fragen auf mich ein, die ich bereitwillig beantwortete.
Ich atmete zweimal tief durch und schälte mich dann aus der viel zu warmen Uniform. Die anschließende Dusche war Goldwert und mehr als nötig. Sie spülte den Schweiß des Tages von meinem Körper und die letzten Gedanken an Ahrweiler aus meinem Kopf.
Leider trat dadurch der Streit mit Imke wieder in den Vordergrund. Ich konnte und wollte mich nicht damit abfinden, dass es möglicherweise zu Ende war, musste aber leider erkennen, dass es durchaus so sein konnte.
Wohl oder übel musste ich versuchen damit meinen Frieden zu machen. Wenn Imke dieses Leben am erotischen Limit brauchte, war ich eh nicht der Richtige für sie.
Auf dem Weg zurück ins Bett angelte ich mein Telefon aus der Mappe. Auf dem Sperrbildschirm leuchteten sage und schreibe sechs Nachrichten und alle waren von Imke.
- „Flo, ruf mich bitte an.“
- „Bist du zu Hause? Ruf mich bitte an, es ist dringend.“
- „Ok, offensichtlich nicht. Wo bist du, bitte melde dich.“
- „Flo … Schatz … bitte, es tut mir doch leid.
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