Es war das erste, was Markus gemacht hat, als ich nach der Vergewaltigung aus dem Krankenhaus kam. Er hat mir unterstellt, ich hätte mich freiwillig von dem Typen ficken lassen. Dann hat er mich grün und blau geprügelt.“
„Das tut mir wirklich leid, dass wusste ich doch nicht.“
„Natürlich nicht, ich habe das noch niemandem erzählt. Nicht mal Mama und Papa wissen das.“
„Imke, mein Schatz, ich liebe dich doch. Und dass es dumm war, was du gemacht hast, weißt du selbst. Ich wollte dich in den Arm nehmen.“
„Tut mir leid, ich hatte vergessen … du und Markus, ihr seid so grundverschieden.“
„Na dann komm, lass dich drücken. Ich habe dich und deine Nähe so vermisst.“
„Ich dich auch. Ich konnte nicht schlafen. Dachte die ganze Zeit, du würdest mit mir Schluss machen. Und wo soll ich denn dann hin?“
Ich musste sie einfach umarmen. Nicht einfach nur kurz, flüchtig, über die Mittelarmlehne hinweg, sondern richtig fest und innig. Ich musste ihr das Gefühl zurückgeben, in meinen Armen einen sicheren Ort gefunden zu haben! Ich schaltete den Motor aus und beeilte mich auf die andere Seite zu kommen. Ich riss die Beifahrertür auf und als hätten wir uns jahrelang nicht gesehen, fielen wir uns in die Arme. Die gesamte Anspannung der letzten Tage fiel von uns ab.
„Wir schaffen das zusammen…, weißt du noch?“, flüsterte ich ihr ins Ohr.
Sie hatte ihre Arme um meinen Hals geschlungen und drückte mit aller Kraft zu. Mir blieb fast die Luft weg, aber es zeigte, wie sehr sie mich liebte. Ich glaube, das war der Moment, in dem wir uns stillschweigend alles verziehen hatten, was irgendwie zwischen uns gestanden hatte. Das war der Moment, in dem mir klar wurde, dass Imke und ich nichts mehr trennen konnte, egal welche Art von Problemen es zu bewältigen gab. Imke zitterte und fasste immer neu nach, um den Kontakt ja nicht schwächer werden zu lassen.
„Bringst du mich bitte nach Hause?
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