Ahrweiler - Teil VIII

Nicht alles endet irgendwann!

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Ahrweiler - Teil VIII

Ahrweiler - Teil VIII

Gero Hard

, fragte sie mich mit feuchten Augen. Für mich war klar wo das ist, aber war es das auch für sie?

„Ja“, antwortete ich, „ich bring dich nach Hause!“

Sanft löste ich ihre Umarmung, die eigentlich mehr einer eisernen Klammer glich. Ich musste erstmal tief Luft holen, als der Druck nachließ. Sie hatte alle Kraft in ihre Arme gelenkt, was mir das Atmen doch schwer machte.

Wir fuhren vom Parkplatz der Klinik und Imke war wie verwandelt. Sie sah geradeaus und nicht mehr auf den Boden.

Sie lächelte sogar etwas, wobei ihre Finger miteinander spielten, wie sie es immer taten, wenn sie nicht weiter wußte.

„Was hast du denn alles in der Tasche?“, fragte ich nach einem Moment der Stille.

„Ein paar Sachen für die Wäsche.“, war ihre knappe Antwort. Sie sah wieder nach unten auf ihre Finger. Man merkte ihr die Unsicherheit an, die sie plagte.

„Flo?“

„Ja, mein Schatz?“

„Wo ist denn mein Zuhause?“

„In unserem Haus, denke ich, oder?“ 

„In unserem Haus?“

„Ja, wenn du willst?“

Sie blickte noch immer in ihren Schoß. Sie nickte leicht und einen Moment später lächelte sie.

„Ja, ich will.“

Dann sah sie mich an und sah nicht mehr traurig, sondern wieder glücklich-strahlend aus.

„Ich möchte das Wochenende nicht wieder zurück in die Klinik. Geht das?“

„Das ist doch kein Gefängnis, klar geht das.“, sagte ich ihr, obwohl ich mir des Verbotes bewusst war.

„Und wenn sie mich dann rauswerfen?“

„Dann suchen wir uns eine private Physiotherapeutin, die dir dabei hilft wieder auf die Beine zu kommen. Wassergymnastik kannst du auch bei uns im Pool machen.“

„Flo, bei dir klingt das immer alles ganz easy.“

„Ist es doch auch oder etwa nicht?“

„Nur, wenn man genug Geld hat.“, flüsterte sie versonnen mehr zu sich selbst, aber ich hatte es verstanden.

„Und das haben wir.“

„Wir? Nein du hast …!“, stellte sie mit frostigem Blick fest.

„Nein Imke … WIR haben!“

Sie antwortete nicht darauf.

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