Ahrweiler - Teil XI

Narben werden bleiben

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Ahrweiler - Teil XI

Ahrweiler - Teil XI

Gero Hard

Für Kinder, Familien, alte Menschen oder Einrichtungen, die ihre Ausrüstung damit verbessern konnten? Nicht nur in Ahrweiler, sondern auch hier in der Stadt. Einfach, unbürokratisch und schnell, diese Idee gefiel mir persönlich am Besten, Imke später auch.

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Natürlich fuhren wir zur Eröffnungsfeier, reisten schon zwei Tage vorher an, besuchten alte und neue Bekannte, die wir während unserer Einsätze kennen und schätzen gelernt hatten, bestaunten den teilweise guten Baufortschritt und standen

betroffen an Stellen, wo auch ein Dreivierteljahr nach der Katastrophe noch nichts passiert war.

Hand in Hand schlenderten wir durch Straßen, unterhielten uns mit den Menschen dort und versuchten herauszufinden, wo die Not noch am Größten war.

Der Kindergarten war innen wie außen festlich-bunt geschmückt. Eine große Tafel mit Firmenemblemen und Namen von Privatpersonen zeigten an, woher die Gelder für den Bau kamen. Amt- und Würdenträger der Stadt waren aufgelaufen und schwangen geschwollene Dankes- und Lobreden, Grüppchen positionierten sich um den Stehtischen und führten tiefsinnige Gespräche.

Ein Moment der Unbeschwertheit war entstanden. Nichts deutete darauf hin, wie schwierig die Situation in der Region immer noch war. Führungen durch die kindergerechten Räume, denen man niedliche Namen gegeben hatte, wurden gemacht. Kindergärtnerinnen wurden vorgestellt, die sich später unter die Leute mischten und ihre Konzepte vorstellten.

Jede Menge Fotos wurden gemacht, pressewirksam natürlich. Sekt und Orangensaft wurde gereicht, Häppchen angeboten. Es wurde gelacht, Witze wurden gerissen. Natürlich dabei keine Gelegenheit ausgelassen, weiterhin um Unterstützung zu bitten.

Imke stand dicht neben mir, meist mit beiden Händen auf ihrem Bauch, den sie oft streichelte. Sie genoss sichtlich die Schwangerschaft in vollen Zügen. Verliebt legte sie ihren Kopf an meine Schulter.

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Aus dem Buch des Lebens ...

schreibt ulriketyress@gmail.com

... kannst Du keine Seite rausreissen. Jede Sekunde jedoch beschließen, ein neues Kapitel zu beginnen. Lieber Gero Hard! Sie haben den Mut gehabt, aus diesem, leider heute immer noch, sensiblen Thema, eine Geschichte zu schreiben! Attribute wie Hilfsbereitschaft, Mut und innere Stärke, gemischt mit Vertrauen, Verständnis und Liebe machen diese Geschichte einzigartig! Sie zeigt, dass es auch nach unendlicher Trauer und Schmerz zu einer überraschenden Wendung kommen kann. Danke für das Lesevergnügen. Am Rande möchte ich erwähnen, dass es mich überrascht, dass hier bei Erozuna, die Autoren kaum Kommentare von Lesern bekommen. Sie sind doch der Applaus für für die Schreibenden. Liebe Grüße Ihre Vivien

Gedichte auf den Leib geschrieben