„Manchmal tut es weh.“, flüsterte sie.
„Was meinst du Schatz, die Eindrücke?“
„Ja, die auch. Aber fühl mal.“
Sie legte meine Hand auf eine unförmige Stelle auf ihrem Bauch, die sich bewegte. Die Beule war mal mehr, mal weniger deutlich zu spüren.
„Das ist bestimmt Jans Fuß. So wie der tritt, wird er bestimmt mal Fußballer.“, lachte ich und küsste meine Süße auf den Kopf.
„Dann wäre es mir lieber, wenn er mit dem Beginn seiner Karriere warten würde, bis er auf der Welt ist.“, sinnierte sie.
Ich fühlte eine Weile, was sich in ihr abspielte. Es war lustig, bewegte ich meine Hand, bewegte sich auch die Beule. Eines meiner Kinder suchte anscheinend etwas Zuneigung, die ich ihm gern geben wollte. Imke strahlte, sah mich von der Seite an und strich mir sanft über die Wange.
„Ich bin so stolz auf dich, Papa Flo.“, seufzte sie.
Wir blieben noch etwa eine Stunde auf der Veranstaltung, verabschiedeten uns dann aber doch, weil das viele Stehen bei Imke Spuren hinterließ und unangenehm wurde. Kein Wunder, denn wir waren jetzt in der 21ten SSW.
Nein, nicht Sommerschlussverkauf mit Schreibfehler, sondern Schwangerschaftswoche. Und, weil sie zwei Küken ausbrütete, war die Plautze entsprechend geschwollen und schwer.
****
Zu Hause ging es uns noch immer am Besten. Der Garten begann sich auf den Frühling einzustellen, erste Büsche begannen zu blühen und doch war es abends noch kühl, so dass wir schöne Stunden vor dem knisternden Kaminfeuer verbringen konnten.
Wir brauchten diese Zeit für uns. Nicht nur, um vom anstrengenden Tag abzuschalten, sondern auch, weil uns klar war, dass es in den nächsten Jahren nicht so übermäßig viele von diesen entspannten Momenten geben würde.
Imke sagte mir oft, dass sie die Schwangerschaft mit mir zusammen erleben möchte. Sie ließ mich teilhaben an ihrer Freude, aber auch an den Schmerzen, die sie zeitweise ertragen musste.
Aus dem Buch des Lebens ...
schreibt ulriketyress@gmail.com