Ahrweiler - Teil XI

Narben werden bleiben

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Ahrweiler - Teil XI

Ahrweiler - Teil XI

Gero Hard

Nach außen unterschieden wir uns kaum von allen anderen Paaren, lebten unser Leben und erledigten unseren Job. Natürlich hatten wir auch unsere kleinen Krisen, Diskussionen und Reibereien. Aber ich kann mich nicht daran erinnern, jemals ein böses oder lautes Wort gehört zu haben.

Vermutlich waren wir durch unsere gemeinsame Geschichte, vor allem durch Ahrweiler, so stark zusammengewachsen, dass es uns gar nicht möglich gewesen war uns anzuschreien, selbst wenn wir es gewollt hätten. Am Ende des Tages war immer alles in Ordnung. Und ja … Versöhnungssex ist intensiv, befriedigend und reinigend. Nicht selten, dass wir erschöpft, verschwitzt und nach wildem Sex riechend, einschliefen.

****

Im Februar, im Rahmen einer Routineuntersuchung wurden wir gefragt, ob wir das Geschlecht unserer Kinder wissen wollten. Imke und ich sahen uns an und wußten sofort … wir wollten!

Mir wäre es egal gewesen, ob Junge oder Mädchen, ich freute mich auf beides gleichermaßen. Doch das, was dann in den Mutterpass eingetragen wurde, war die Schönste aller Möglichkeiten ... ein Pärchen.

Imke strahlte übers ganze Gesicht und ihre Hand drückte meine in diesem Moment noch ein Stück fester.

„Ein Pärchen.“, flüsterte sie wirklich leise und ihr Lächeln verzauberte mich.

Abends saßen wir dann im Schneidersitz auf dem Bett und zogen aus beiden Sektkühlern Namenszettel. Bis dahin hatte wir sie nicht angefasst, aber jetzt könnte es hilfreich sein. Nur in Unterwäsche bekleidet zogen wir einen Zettel nach dem anderen und lasen das Ergebnis vor. Auf die Namen konnte ich mich allerdings nur schwer konzentrieren, ihr durchsichtiger Slip und ihre spitz abstehenden Wonneproppen lenkten mich doch sehr ab.

„Was starrst du mich so an,“, ließ sie enttäuscht den Zettel sinken, als sie meine Unaufmerksamkeit bemerkt hatte, „du hast mich doch nun schon so oft nackt gesehen, was ist los mit dir?“

Eine berechtigte Frage, auf die ich selbst auch keine Antwort hatte. Ich konnte einfach nicht anders, als sie liebevoll zu bestaunen. Keine Ahnung, ob es an der schon deutlich sichtbaren Kugel lag oder an der Tatsache, dass sich ihre Brüste verändert hatten?

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Aus dem Buch des Lebens ...

schreibt ulriketyress@gmail.com

... kannst Du keine Seite rausreissen. Jede Sekunde jedoch beschließen, ein neues Kapitel zu beginnen. Lieber Gero Hard! Sie haben den Mut gehabt, aus diesem, leider heute immer noch, sensiblen Thema, eine Geschichte zu schreiben! Attribute wie Hilfsbereitschaft, Mut und innere Stärke, gemischt mit Vertrauen, Verständnis und Liebe machen diese Geschichte einzigartig! Sie zeigt, dass es auch nach unendlicher Trauer und Schmerz zu einer überraschenden Wendung kommen kann. Danke für das Lesevergnügen. Am Rande möchte ich erwähnen, dass es mich überrascht, dass hier bei Erozuna, die Autoren kaum Kommentare von Lesern bekommen. Sie sind doch der Applaus für für die Schreibenden. Liebe Grüße Ihre Vivien

Gedichte auf den Leib geschrieben