Zuerst hatte ich grosse Hemmungen – so, wie meine elf Kolleginnen auch. Etliche von ihnen mussten ihren Freund zurücklassen und wünschen sich, sie wären weit weg. Aber es führt kein Weg am Sybian vorbei. Meiner ist neongrün. In fünf Minuten ist es wieder soweit – mein Training steht an. Mittlerweile ist es mir egal, wer zusieht. Ich habe festgestellt, dass einige der Guardians einen Spiegel bei sich haben. Sie sind zwar von uns abgewandt, wir sehen nur ihre Kehrseite. Der Spiegel ermöglicht ihnen aber, uns zuzuschauen. Beim Umziehen. Beim Ritt auf dem Sybian. Ich bin überzeugt, dass uns viele Kameras verfolgen. Da gibt es doch bestimmt die Globaleinstellung, mit meinen elf nackten Kolleginnen und mir. Sie erwarten, dass wir uns splitternackt auf die Gummischwänze setzen. Bestimmt gibt es auch die Nahaufnahmen. Aufnahmen von meinem Becken, meinen Brüsten, meinem Anus zum Beispiel. Der weibliche Anus scheint sie besonders zu erregen. Sie dürfen ihn nicht berühren. Darauf stehen schwere Strafen. Sie sollen uns ja schwängern.
«Sie», das sind die Stallions. Gut gebaute, kräftige Männer von grosser Statur. Es ist unsere Aufgabe, sie zu erregen – bis zum Gehtnichtmehr. Gestern musste ich ein gelbes Sommerkleid anziehen – mit nichts drunter. Dann wurde ich in einen separaten Raum begleitet. Dort standen sie, der Wand entlang, mit ausgebreiteten Armen. Reissfeste Stricke hielten sie an Hand- und Fussgelenken fest. Sie waren nackt, die Stallions… und ihre stahlharten Riesenschwänze ragten ins Leere. Sie sind es, die uns schwängern werden – mit 50 % einer perfekten DNA. Die andern 50 % kommen ja von unseren Eizellen. Sie haben sich ganz bestimmte Frauen ausgesucht – Frauen mit einem eher grosszügig bemessenen Body Mass Index. Breite Hüften, gebärfreudiges Becken, schwere Brüste. Frauen wie mich, lieber Nick. Ich weiss, dass es Dich schmerzt, was Du jetzt liest. Aber ich möchte, dass Du Kenntnis davon hast, wie es Deiner Frau ergeht.
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