Alle Tage Alldays

25 5-9 Minuten 0 Kommentare
Alle Tage Alldays

Alle Tage Alldays

Beatrice Unger

Ich konnte gerade noch den Fernseher auf Stand-by-Betrieb schalten, da stand nach kurzem Klopfen schon Carsten, einer meiner Klassenkameraden, im Zimmer und wollte wissen, ob ich Bio schon gemacht hatte. Ich hätte ihn in der Luft zerreißen können. Ja, bei mir spielte sich gerade biologisch mächtig etwas ab. Die Hormonleitungen hatten sich geöffnet, die Lusthormone waren gesprudelt und jeden Moment wäre mein Höschen noch ein wenig nasser geworden. Da musste dieser Kerl mich nach Biohausaufgaben fragen.  Ich folgte Carstens Blick und schreckte zusammen. Das Video lief noch, ich hatte versehentlich nur die Stumm-Taste gedrückt, anstatt das Gerät einfach auszuschalten. Und er schöpfte vermutlich Verdacht. Na ja, zu verdächtigen gab es im Grunde nichts, es war ja offensichtlich. Mitunter wurde in der Klasse darüber geredet, wenn man sich heimlich Pornos angesehen hatte. Für die Jungs war das beinahe an der Tagesordnung, die Mädchen hingegen hielten sich ein wenig zurück. Die meisten spielten nur so an sich rum und gaben sich ihren Tagträumereien hin. Meine beste Freundin und ich liebten es aber, uns heimlich Pornos anzuschauen. Nun griff Carsten doch tatsächlich zur Fernbedienung und schaltete den Ton wieder ein. Sicher war ich knallrot, als auf der Mattscheibe ein flotter Dreier flimmerte und nun auch tonmäßig zum Leben erweckt wurde. Die schöne Blondine von vorhin ließ es sich gerade von zwei Männern gleichzeitig besorgen. Ich hatte alles erwartet, nur nicht, dass Carsten naiv fragte: „Ob es so was auch im normalen Leben gibt?“ Ich murmelte: „Es gibt sicher Dinge, die wir uns gar nicht vorstellen können. Stell den Kasten wieder ab.“ Er tat es wirklich, hielt sich aber an dem Thema fest. „Hast du schon mal", wollte er wissen.
Ich kann mir heute noch nicht erklären, woher ich den Mut und die Schlagfertigkeit genommen hatte, einfach zu sagen: „Finde es doch heraus." Für einen sehr kurzen Moment starrte er mich entgeistert an. Dann hatte ich blitzschnell seine Hand unter meinem Rock. Als ich mich fast gewaltsam wehrte, ranzte er mich an und fragte: „Willst du mich verscheißern? Hast du nicht gerade gesagt, dass ich es herausfinden soll?“

Klicke auf das Herz, wenn
Dir die Geschichte gefällt
Zugriffe gesamt: 4453

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.

Gedichte auf den Leib geschrieben