Allein das zählt, was wir in der neuen Welt taten

Nach dem großen Sterben – Teil 17

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Allein das zählt, was wir in der neuen Welt taten

Allein das zählt, was wir in der neuen Welt taten

Reinhard Baer

Mein Vorteil war, dass ich wie ein Gangster denken konnte und daher viele Vorkehrungen traf, die uns vielleicht einmal nützlich sein würden. Wir sprachen auch häufiger über die Möglichkeit eines Überfalles. Ich bläute Sandra ein, nicht zu sagen wo unsere Vorräte und wichtigsten Besitztümer versteckt waren, denn wenn sie es aus uns erst herausgepresst hätten, waren wir tot. Egal was sie uns vorher versprochen hätten. Man hinterlässt keine Zeugen und damit Gefahren für die Zukunft. Solange wir am Leben wären, bestände immerhin noch die Chance, dass wir sie vielleicht irgendwie überrumpelt bekämen.
An Waffen hatten wir keinen Mangel, schließlich waren in den USA vor der Apokalypse über 300 Millionen Handfeuerwaffen im Umlauf gewesen, Minimum! Man musste sie nur finden und ich hatte noch eine ganze Menge auf meinen Streifzügen sichergestellt. So hatte ich eigentlich in jedem Zimmer unter den Tisch oder einen Stuhl Waffen geklebt, Messer und geladene Pistolen. Jeden Abend wurden rund um das Haus Stolperdrähte gespannt. Diese waren mit leeren Konservendosen verbunden. Ihr Klappern würde uns warnen, wenn nachts Donald oder Mensch dagegen läuft. Im Grunde die gleichen Sicherheitsvorkehrungen die ich auf der Arrowhead-Ranch inzwischen auch getroffen hatte.
Wenn Sandra allein zu Hause war, hatte sie für den Fall der Fälle das Notfallversteck unter dem Wohnzimmer in das sie sich zurückziehen konnte.
Ich war auch noch auf der Suche nach einem Hund, aber den hatten wir noch nicht gefunden. Es gab nicht mehr viele, denn die Donalds hatten auch von ihnen eine Menge vertilgt. Ich will nicht sagen, dass wir sorglos lebten, aber wir hielten uns für gut gerüstet.“
Flüchtig schoss mir durch den Kopf, dass wir es so häufig trieben wie die Karnickel, nicht nur aus langer Weile, sondern weil wir wirklich Lust auf einander hatten. Da konnte es schon mal sein, dass Sandra sich in ihrem kurzen Sommerkleidchen beim Gärtnern ein bisschen zu tief bückte und ich, ohnehin bei der Hitze nur in Boxershorts ... Und wenn wir beim Plündern irgendetwas aufregendes fanden im Schlafzimmer von Jane Doe, dann mussten wir es gleich ausprobieren und in irgendeiner Weise in ein spontanes Liebesspiel einbauen.
Aber das musste ich hier ja jetzt meinen beiden Ladies nicht ganz so detailliert und ausführlich berichten. Das hätte auch zu dem folgendem schrecklichen Schluss der Geschichte kaum gepasst.
Ich erzählte weiter: „Und dann, es war mittlerweile längst Winter geworden, geschah dieser Alptraum…“
Ich sah Jill und Linda im flackernden Schein des Kamines an. „Wollt ihr das wirklich hören? Es könnte euch Angst machen…“
Jill legte mir ihre Hand auf den Unterarm. „Erzähl bitte, wir möchten deinen Kummer mit uns teilen.“

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