Alles oder nichts?

Josie

28 30-46 Minuten 0 Kommentare
Alles oder nichts?

Alles oder nichts?

Gero Hard

Musste ich nicht da schon immer besser sein als alle anderen, um überhaupt wahrgenommen zu werden? War doch so, oder? Du warst ja dabei!
Alle Frauen in meinem Leben waren nur wegen meinem Geld mit mir zusammen. Dadurch wurde mein Frauenbild geprägt. Alle wollten dicke Autos, Pelze, Edelklamotten und so was. Für mich wurde das ‚normal‘.
Dann kamst du in mein Leben. Dir war meine Gehbehinderung egal, hast um nichts gebettelt. Du warst von vornherein anders als alle anderen vor dir. Mein Frauenbild ist nun mal falsch, aber ich kann es auch nicht mit einem Fingerschnippen ändern. Das geht nur mit viel Zeit, Geduld und Liebe.
Meine Häuser, meine Autos, der Hubschrauber, die Yachten, meine Firma, meine Angestellten und nicht zuletzt mein Geld, alles gehört zu mir. Monaco werde ich aufgeben, das verspreche ich, aber alles andere wird bleiben. Die Villa ist mein Zuhause, die Firma sichert mein Einkommen. Und ich trage die Verantwortung für meine Leute.
Zum Schluss, und glaub‘ mir, es fällt mir nicht leicht, das zu sagen: Wenn du mit dem hier um uns herum, der Villa mit seinen Annehmlichkeiten, dem Boot, dem Hubschrauber und all dem anderen nicht klarkommst, dann musst du gehen!
Monaco ok, aber alles andere werde ich behalten, ganz sicher! Ob du willst, oder nicht, mit dir und ohne dich!“
Das war ein Schlag in meine Magengrube. Mir wurde schlecht, meine Beine drohten ihren Dienst zu versagen. Mir war zu keiner Zeit so klar, dass ich ihn mit meinen Aussagen tief getroffen hatte. Er musste ja zwangsläufig an meiner Loyalität zweifeln. Ich musste mich auch setzen. Suchte nach Worten, um zu relativieren, was ich in Monaco und auch schon des Öfteren vorher gesagt hatte. Ich fand keine! Nicht mal entschuldigen konnte ich mich.
Ich schlug meine Hände vors Gesicht und weinte. Ich wollte ihn nicht verlieren, nur etwas Bürgerlichkeit wollte ich, Normalität, Bodenständigkeit.

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