Alles oder nichts?

Josie

28 30-46 Minuten 0 Kommentare
Alles oder nichts?

Alles oder nichts?

Gero Hard

Ich kann schlecht in meinen Sneakers dahingehen.“
„Kaufen wir auch.“
„Und Schmuck? Jetzt überlege gut was du sagst … kaufen kommt nämlich nicht in Frage.“
„Ok, dann nicht! Den werden wir dann wohl leihen müssen. Ich wüsste auch schon wo.“

Überall standen schon die Fangzäune für das Rennprogramm am Wochenende. Rot-weiße Baken, Absperrungen an jeder Ecke und kleine Häuschen für die Streckenposten am Streckenrand.
Verkehrsregeln waren völlig außer Kraft gesetzt und die ursprüngliche Straßenführung kaum noch zu erkennen.
In einer Gasse, die wohl auch als Boxengasse dienen sollte, schwirrten Männer und Frauen in verschiedenster Teamkleidung wie wild gewordene Ameisen herum. Was auf mich wie heilloses Chaos wirkte, war anscheinend ein eingespielter Ablauf. Türme von Werkzeugwagen, Gestelle mit Monitoren, Reifen und was weiß ich nicht sonst noch alles, wurde von den LKWs in die Hallen geschoben.
Irgendwo wurde mit einem ohrenbetäubenden Krach ein Motor gestartet. Der Sound war beeindruckend und ich musste zugeben, ich hatte in dem Moment eine Gänsehaut. War das die Faszination, die von diesem Sport ausging, der Männer und Frauen gleichermaßen fesselte? Mich nicht, ich konnte dem Ganzen nicht viel abgewinnen.
Mich störte der Hype, der darum gemacht wurde. Die geheuchelten Lobeshymnen über die mehr oder weniger arroganten Fahrer konnte ich schon nicht mehr hören. Und nicht zuletzt die in meinen Augen wahnsinnige, maßlos übertriebene Geldverschwendung. Mir war bewusst, dass das nur meine persönliche Meinung war, und dass Millionen von Fans den Rennen jede Woche aufs Neue entgegenfieberten.
Mich beeindruckte das alles nicht, aber Chris blieb oft stehen, versuchte irgendeinen Promi zu sehen. Vielleicht suchte er auch noch nach anderen Highlights, ich wusste es nicht, und es interessierte mich auch nicht sonderlich. Er bemerkte nicht, wie oft ich genervt-gelangweilt die Augen verdreht hatte.

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