Alles oder nichts?

Josie

28 30-46 Minuten 0 Kommentare
Alles oder nichts?

Alles oder nichts?

Gero Hard

Schon an den Wochenenden, an denen die Live-Übertragungen im Fernsehen hoch- und runterzusehen waren, und seine Augen Stunde um Stunde förmlich am Bildschirm klebten, nervten mich. Mir war das meistens zu blöd und verzog mich dann mit Falk und Franzi in den Wellnessbereich der Villa. Aber nun hatte ich den ganzen Rennzirkus sogar live und in Farbe.
Chris bemerkte dann doch irgendwann, wie wenig mich das alles beeindruckte, ja sogar tierisch langweilte. Zärtlich legte er seinen Arm um meine Hüfte, drückte mir ein zartes Küsschen auch die Wange und zog mich weiter.
Allein das Wissen in Monaco zu sein, ließ die Straßen noch beeindruckender wirken, als sie es sowieso schon waren. Alles war gepflegt und sauber, nirgends ein achtlos weggeworfenes Fitzelchen Papier. Alle Häuser in tadellosem Zustand, jede Fassade für sich genommen strahlte schon Reichtum aus.
Hier gab es Geschäfte, die hatte ich selbst in den nobelsten Gegenden Berlins noch nie gesehen. Die meisten mit einer livrierten Person vor dem Entree, die den reichen, oft versnobten, hochnäsigen Kunden mit einem tiefen Diener die Tür aufhielt. So auch bei Cartier.
Chris schob mich durch die perfekt geputzte Glastür. Nicht der kleinste Fingerabdruck war darauf zu erkennen, was wohl damit zu erklären war, dass der Diener weiße Stoffhandschuhe trug und diese Tür sonst niemand anfassen durfte.
Selbst die bildschöne Verkäuferin begrüßte uns mit einem galant vorgeführten Knicks und bot uns ein Glas Champagner an, als Chris nach einem Collier mit passenden Ohrringen für das Wochenende fragte.
Doch bevor auch nur ein Schmuckstück auf den Verkaufstresen gelegt wurde, nahm ein Herr im schwarzen Anzug die Kreditkarte von Chris und ließ sie auf ausreichende Deckung prüfen.
Mir fielen ehrlich gesagt die Augen raus, als ich die vielen funkelnden Edelsteine ansehen durfte. Das waren nicht einfach nur Halsketten, das waren Kunstwerke, eines schöner als das andere.

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