Die Almhütte - Teil 1

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Die Almhütte - Teil 1

Die Almhütte - Teil 1

Sven Solge

Aber aufgrund des starken Regens, konnte ich nichts genaues erkennen.
Plötzlich blitzte es erneut und erhellte die ganze Gegend für einen kurzen Moment. Jetzt konnte ich deutlich eine Person erkennen, die sich durch den Starkregen hüpfend vorwärts bewegte. Scheinbar versuchte die Person Wasserpfützen auszuweichen, was bei diesem Regen unmöglich war.
Beim nächsten Blitz konnte erkennen, dass es sich anscheinend um eine Frau handelte, denn ihr hingen die langen Haare wirr ins Gesicht.
Mittlerweile war es stockdunkel geworden und ich hörte nur noch das Plätschern des Regens.
Angestrengt schaute ich in die Dunkelheit, konnte aber nichts erkennen. Auf einmal hörte ich einen schwachen Schrei, der fast gleichzeitig von einem Blitz begleitet wurde.
Jetzt sah ich sie wieder!
Sie schien gestürzt zu sein, denn sie saß auf dem Boden.
Ohne lange zu überlegen, rannte ich los und erreichte die Frau schon vor dem nächsten Blitz.
„Haben sie sich verletzt?“, fragte ich. Konnte mir die Antwort aber selber geben, da sie sich mit schmerzverzerrtem Gesicht den Knöchel hielt.
„Kommen sie, ich helfe ihnen. Meine Hütte ist gleich da vorne!“
Ich hatte Mühe ihr aufzuhelfen, schaffte es aber irgendwie.
Als wir endlich in der Hütte waren, buchzierte ich sie zu einem Stuhl und ließ sie darauf nieder sinken.
Ich schloss erst mal die Tür. Ein letzter Blick auf den Schotterweg, aus dem mittlerweile ein reißender Bach geworden war, zeigte mir das der Regen noch zugenommen hatte. Ein mächtiges Rauschen erfüllte die Luft und übertönte fast das gelegentliche Donnern.
Ich wandte mich wieder zu meinem Gast um, die vornüber gebeugt auf dem Stuhl saß. Ihre langen Haare, aus denen unentwegt Wasser tropfte, verdeckten ihr Gesicht, sodass ich mich nieder hocken musste, um sie anzusehen zu können. Aber erst, als ich ihr eine Haarsträhne hinters Ohr schob, konnte ich erkennen, was für ein schöner Vogel mir ins Netz gegangen war.

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