Am großen Fluss

Aus dem Zyklus - Auf der Suche

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Am großen Fluss

Am großen Fluss

Yupag Chinasky

Obwohl also nichts zwischen ihnen lief, gab er ihr etwas Geld und als sie ihm gestand, dass sie großen Hunger habe und auch er ja noch nichts gegessen hatte, machten sie sich auf den Weg zum großen Fluss, um dort noch eine späte Nudelsuppe zu essen.

Als sie ankamen, hatten die meisten Restaurants bereits geschlossen, das heißt, die Stände waren abgebaut. Eine Frau war aber noch bei der Arbeit und begann sogleich die Suppe vorzubereiten. Er saß mit seiner süßen Kleinen, die zur Hälfte ein Kleiner war, auf den niedrigen Plastikstühlen und warteten. Er trank ein Bier, sie eine Cola und sie tätschelte immer wieder seine Hände, in der Hoffnung ihn umzustimmen und doch noch zu einem Schäferstündchen zu kommen und ein paar Dollar mehr einzunehmen. Doch dann tauchte aus der Dunkelheit der Nacht, quasi aus dem Nichts der Ladyboy vom Vortag mit einem Moped auf und durchkreuzte nicht nur die Zweisamkeit der beiden, sondern auch ihre Pläne. Er kam diesmal nicht allein, auf dem Rücksitz saß ein weiteres busenloses Zwitterwesen. Sie sahen ihn und seine Begleitung natürlich sofort, hielten an und kamen an ihren Tisch. Wortreich erklärte der Ladyboy, dass sein Moped am Abend kaputt gegangen war und er es reparieren musste und deswegen nicht rechtzeitig zum verabredeten Treffpunkt habe kommen können. Als das Moped wieder funktionierte, habe er ihn überall gesucht, doch nirgends gefunden und jetzt sei er sehr froh, dass sie sich doch noch getroffen hatten, bevor die Nacht vorbei sei. Während er redete, sagte sein Freund kein Wort, betrachtete den Fremden nur sehr interessiert. Er sprach, wie sich herausstellen sollte, kein einziges Wort Englisch und verstand nichts von dem, was sein Freund sagte. Er trug ein braunes, halb durchsichtigen Kleidchen, unter dem sich ein BH und ein Slip abzeichneten, er war aber im Gesicht deutlich hübscher und irgendwie femininer, wenn auch die Figur und die Hände total männlich waren und von Busen rein gar nichts zu sehen war.

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