Debby schnappte einige Gesprächsfetzen auf, ehe sie an die Bar zurückstöckelte. „Er ist wach! Die Ratten lügen nicht…“ „Wir müssen trotzdem das Zeichen abwarten, bevor wir uns auf den Weg machen!“ „Der König vergnügt sich mit seinen Gespielinnen. Das ist die Wahrheit!“ Der Vierte hörte nur zu, wie sich seine Begleiter in Rage redeten. Er war blass, fast schon kreidebleich. Er steckte sich eine Zigarette an. Der Rauch stieg an die Decke. Der Mann mit den blassblauen Augen sah den Kringeln nach, während er seinen schmalen Mund öffnete. „Ihr braucht etwas Geduld. Die Prophezeiung wird sich zwangsläufig erfüllen, auch wenn es Norvegicus nicht gefällt. Was wollt ihr denn, meine Freunde? Wir entfesselten die Pandemie, auf die wir den Krieg folgen ließen. Dann sorgten wir für Hungersnot und soziale Verwerfungen, auf die totale Vernichtung als zwangsläufiges Ende folgen wird. Die Menschen haben den Planeten fast selbst gekillt, aber ich denke, dass wir ihnen zuletzt dabei helfen müssen, damit ihr Wunsch in Erfüllung geht!“ Sein Kollege strich sich das dunkle Haar zurück. „Manche kleben sich an den Asphalt, um der Zerstörung etwas entgegenzusetzen. Sie landen im Gefängnis, da der Profit vor dem Erhalt des blauen Planeten kommt. Der Menschheit ist wirklich nicht zu helfen. Wir tun ihnen einen Gefallen, wenn wir es beenden!“ Die Männer lachten meckernd. Debby lief es eiskalt den Rücken hinab. Sie zitterte vor Angst. Die vier Männer bestellten eine neue Runde. Debby beeilte sich mit den Drinks. Als sie an die Theke zurückkehrte, wählte sie Jimmys Nummer. Sie kannte ihn gut.
Stiv spritze mir quer über beide Backen, als Shawnee hereinplatzte. „Hört mit dem Quatsch auf! Gretchen will euch beide sprechen. Es ist wichtig, ihr solltet euch also beeilen!“ Dann wandte sie sich an Marisa. „Du wirst hierbleiben. Kannst ja ein bisschen aufräumen!“ Marisa lächelte, ohne ein Widerwort zu geben. Stiv zog seine Jeans hoch, während ich meinen Arsch bedeckte. Wir machten uns zu Gretchen auf, die uns mit ernster Miene erwartete. „Der König ruft uns. Deine Vision birgt Wahrheit, Sharon. Ich glaube auch, dass uns nur Einigkeit retten kann. Irgendetwas ist im Gange, das ich noch nicht verstehe. Stiv und ich werden zu dem Treffen aufbrechen, während ein Trupp von uns nach den Reitern sieht. Ich habe gehört, dass sie unten in der Stadt sind. Wir müssen herausfinden, was sie vorhaben.“ Sie blickte in die Richtung von Blitz, Katie und Cheetah. Neben ihnen stand Jimmy, der Gwens Hand hielt. „Ihr solltet auch mitkommen. Die vier Reiter sind stark und es könnte einer dazustoßen, der noch mächtiger ist. Wir brauchen die rohe Kraft des Wolfes, um gegen sie zu bestehen.“ Jim knurrte, was ich als Zustimmung interpretierte. „Was ist mit mir?“, wollte ich wissen. „Du beschützt unsere Heimat, Sharon! Marisa und Shawnee bleiben ebenfalls hier, falls es einen Angriff geben sollte. Die Aufgaben waren also verteilt. Eine unangenehme Anspannung machte sich breit, die ich körperlich spüren konnte. Niemand wusste, was das Erwachen des Königs mit sich brachte. Es blieb uns nichts anderes übrig, als zu warten, was auf uns zukam. Gretchen uns Stiv würden auf Norvegicus treffen, während Blitz und unsere Freunde es mit den Bikern zu tun bekommen würden. Ich lud die abgesägte Schrotflinte vorsorglich mit Silber. Ich hatte eine dunkle Vorahnung, dass ich vorsichtig bleiben sollte. Ich beschloss, Marisa im Auge zu behalten…
Am Hofe des Königs
Dead Boys Part 28
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Am Hofe des Königs
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