Amanda

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Torben machte neuerdings in Grundstücken.
An diesem Sommermorgen hatte er die Stadtgrenze schon sehr früh hinter sich gelassen. Sein potenter Auftraggeber suchte eine exklusive Parzelle mit Seeblick; weit draußen. Unser Makler hatte da schon etwas im Auge…
Doch jetzt kam ihm diese hässliche Baustelle in die Quere. Die ersehnte Mittagspause konnte er somit wohl vergessen. Die Umleitung führte ihn weit um seinen Lieblingsgasthof herum. Und wie holperig die Straße auf einmal wurde. Gütiger…, das konnte doch nicht wahr sein. Das letzte Schlagloch war so tief, dass die Federn durchschlugen. Der Wagen war fast neu! …Mit einem Schlag war das Radio aus. …Und nicht nur das Radio. Der Motor stand still. Die Elektronik des neunzigtausend Euro teuren Luxusgefährts hatte den Geist aufgegeben. Mitten im nirgendwo. Und nur noch eine kalte Cola im Kühlfach… Torben wusste genau, warum er das Landleben hasste. Missmutig griff er zum Mobiltelefon. Doch da traf ihn der zweite Schlag. Er befand sich mitten in der Grünen Hölle. Er hatte kein Netz.

…Drei Kilometer war er inzwischen gelaufen. Das Telefon funktionierte noch immer nicht. …Als der schwere Traktor endlich aus dem Feldweg hervor brach, zeigte sich der Fahrer unerwartet hilfsbereit. Beim näheren Hinsehen handelte es sich um eine Fahrerin. Und die war alles andere als unattraktiv…
Außer den edel geschnittenen, slawisch anmutenden Gesichtszügen und der braunen Lockenmähne, gab der Arbeitsoverall zunächst nicht viel preis. Aber ihre dunkle Stimme klang sehr wohlig, und der Einteiler verströmte einen überraschend angenehmen Duft. Beherzt half ihm die Schöne auf den Notsitz…
„Reifenpanne? Ich kann sie zum Gut abschleppen. Dort haben wir eine kleine Werkstatt. Meine Schwester ist gelernte Automechanikerin.“
„Ich fürchte, das wird mir nicht weiterhelfen. Die gesamte Bordelektrik ist ausgefallen. Selbst das Radio ist stumm“, …entgegnete er resigniert. Zu diesem Zeitpunkt ahnte er noch nicht, dass ihm die heißeste Nacht seines Lebens bevor stand.
„Ich schlepp sie trotzdem ab. Ich heiße übrigens Amanda“, …lächelte die Brünette zweideutig. „Wenn ihr Luxusschlitten da so lange in der Sonne glitzert, lockt er vielleicht Gesindel an. Auf dem Gut haben wir Festnetz. Vielleicht haben sie Glück, und es kommt heute noch jemand von Ihrer Fachwerkstatt raus.“

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