Das Peinlichste aber waren die Unterhosen! So etwas trug Amelie, als sie noch Zöpfe hatte. Die Hosen waren mit Knöpfen versehen, die den Stoff an der Hinterseite zusammen hielten. Löste man sie, wurde flugs der Popo entblößt. Amelie errötete bei dieser Vorstellung. Die Demütigung war perfekt, als Yvette ihr tatsächlich zwei dicke Zöpfe flocht. Amelie musste sich nun tief bücken. Das kurze Röckchen rutschte nach oben, so dass man die Spitzen der Unterhose sehen konnte. Die Kleider waren sehr eng, dienten dem Zweck, sie wie einen besonders properen Backfisch aussehen zu lassen. Yvette war sichtlich zufrieden – die hochmütige Amelie schämte sich in Grund und Boden.
Sie hatte dem Herrn das Matrosenkleid ans Herz gelegt, ihn dazu überredet. Sie wusste ja, wie demütigend diese Verkleidung war. Vor allem für Amelie, die sich stets damenhaft gab. Es war eine Schmach!
Amelies Strafe sollte im großen Saal stattfinden. Otto hatte alles vorbereiten lassen. Alle Bediensteten, vom Kammerdiener bis zum Pferdeknecht, sollten anwesend sein. In der Mitte standen zwei Schragen, die einem Sägebock ähnelten. Die Auflagefläche war jedoch größer – breit genug, um einen Delinquenten Platz zu bieten. Es fand sich auch ein bequem aussehender Stuhl, allerdings ohne Armlehnen. Kandelaber erleuchteten den Saal, tauchten ihn in ein festliches Licht. In der Nähe der Möbel sah man diverse Züchtigungsinstrumente. Verschieden dicke Rohrstöcke, Reitgerten, sowie eine buschige Rute gehörten dazu. Nach und nach füllte sich der Raum. Alle warteten gespannt, fragten sich, wer wohl die Hauptperson an diesem Abend sei? Otto von Geiwitz gab einem der Diener ein Zeichen. Die Tür wurde geöffnet. Ein Raunen ging durch den Saal. Yvette führte Amelie an der Hand hinein, wie eine Erzieherin ihren ungehörigen Zögling. Spöttische Blicke trafen Amelie, die jeden Augenkontakt scheute. Die schöne Dame war kaum wiederzuerkennen!
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