Nun sitze ich in einem kahlen Raum, die Wände, die Bettlaken und Polster sind weiß, ich bin in eine Art Zwangsjacke gehüllt und starre auf die in der Decke eingelassene unerbittliche zuckende Neonröhre. An meinem Arm ist eine Infusion befestigt und mein Bett ist über einen Meter hoch mit einem Gitter umgeben.
Langsam dämmert mir wieder was geschehen ist.
Die Veröffentlichung meines Cartoons in der Zeitung fiel zeitgleich mit dem Fund der Leiche von Anakonda zusammen. Man hat sie in einer Mülltonne gefunden und sofort mit meinen Cartoons in Zusammenhang gebracht. Der Verlag wurde mit Gerichtsbeschluss genötigt meine Identität preis zu geben und man hat mich dann stundenlang verhört. Ich war kooperativ, habe alle Morde geschildert, ihnen auch das Appartement gegenüber und mein Fernrohr gezeigt. Doch Yoko war verschwunden, das Appartement niemals vermietet und Spuren von ihr wurden auch keine gefunden. Nur die Fische im Aquarium zogen ihre Runden. Man hat mir nicht geglaubt. Obwohl ich letztlich tobend und schreiend meine Aussagen fortwährend wiederholt, ja den Kommissar sogar tätlich angegriffen habe. Doch es wurden bisher keine weiteren Leichen gefunden.
Man hat festgestellt, dass ich an Wahnvorstellungen leide und mich hier eingewiesen und auf das Bett fixiert!
Aber die Leiche von Anakonda und die Tatsache, dass sie tatsächlich in dem Aquarium ertrunken sein muss, ist nicht wegzuleugnen. Vor allem weil ich so viele Einzelheiten weiß und sie mir meine Erklärungen nicht glauben, halten sie mich für ihren Mörder. Genau genommen stimmt es ja auch, ich fühle mich ja mitschuldig.
Ich will wieder zurück in meine vier Wände, in meine abgeschlossene Welt. Egal was sie mir hier einreden wollen, Yoko, die Gottesanbeterin, wartet dort auf mich, ich brauche sie und ihren erregenden Körper, ihre Erotik und ….. ich brauche vor allem Einstein! Er glaubt mir, er weiß alles, er ist mein Mitwisser!
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