Anchelica aus der Pianobar

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Anchelica aus der Pianobar

Anchelica aus der Pianobar

Peter Hu

Anchelica liebte Musik, auch wenn sie nur mit dem Bauch hören konnte. Sie tanzte für ihr Leben gern. So lag es nicht fern, dass die dreiundzwanzigjährige Studentin während der Semesterferien in einer lauten Bar kellnerte. Anchelica studierte in Barcelona. Fremdsprachen und Mathematik waren ihre Lieblingsfächer. Sie konnte gut mit Kindern, und wollte später als Lehrerin an einer Gebärdensprachschule unterrichten.
Baß, Schlagzeug und Klavier, das waren die Instrumente die sie liebte, die sie spürte; die ihren ganzen Körper ergriffen. Niemanden störte es, dass man bei ihr nicht auf Zuruf bestellen konnte. Sie konnte perfekt von den Lippen lesen. Es war stets ein Vergnügen, ihr direkt ins Gesicht zu schauen. Sie hatte hinreißende, leicht asiatisch anmutende Augen; dunkelbraun. Dazu ein niedliches Stupsnässchen, und einen schönen, breiten Mund. Das schulterlange Haar trug sie zu Zöpfen geflochten. Eine einzelne Strähne jedoch, fiel ihr stets locker zwischen die Augen. Knapp einsfünfundsechtzig groß, war sie die eigentliche Attraktion der Kneipe. Die Gäste liebten die kecke, oft provokante Art der dunkelblonden Mallorcinerin. Sie war eine Meisterin am Tablett. Auch wenn sie im eigentlichen schlank war, sie konnte sich noch dünner machen, und ihren schönen Leib wie eine Schlange durch die wogenden Menschenmassen schieben, ohne dass ein einziges Tröpfchen verloren ging. Und wenn es nicht so voll war, war es ein Genuß, ihr dabei zuzuschauen. Sie war eine Göttin der Jonglierkunst, aber auch der schwingenden Hüfte. Kaum jemand konnte den Blick von diesen verführerisch zuckenden Hinterbacken wenden. Ein kurzes Röckchen war quasi Pflicht. Heute war es weit geschnitten, nicht superkurz, aber der beige Stoff so leicht, dass er gern bauschig aufflog. Anchelicas Beine waren nicht besonders lang, aber gerade in ihrer sportlichen Muskelbetonung eine wahre Augenweide. Wie herrlich die Muskeln unter der sonnengebräunten Haut zuckten.
Die Schöne zeigte gern Haut. An diesem Abend trug sie ein hübsches, trägerloses Wildledertop, das zwischen den kleinen, strammen Apfelbrüstchen kreuzförmig geschnürt war. Natürlich bauchfrei. Das gepircte Bäuchlein ersetzte schließlich das fehlende Gehör. Und dazu war es recht sexy anzusehen. Eine winzige Harfe zierte den zweifach befestigten Nabelsticker. Sie besaß drei echte Seiten, deren Schwingungen sogar höhere Frequenzen für sie fühlbar machten.
Norbert kam durch den Hintereingang. Er war der neue Pianist für die Nachtstunden. Der Kölner studierte ebenfalls in Barcelona. Doch er mußte erst in dieses Touristennest an der Costa Brava kommen, um auf Anchelica zu stoßen. Das war vielleicht auch gut so. Denn sonst hätte er sich nicht so gut auf die Noten konzentrieren können, ...und sein Musikstudium vergeigt...
Aus den Lautsprechern dröhnte noch „Hells Bells“ von AC-DC. Anchelica liebte dieses Stück. Denn die höllische Glocke kitzelte ihren Bauch bis in die Brustwarzen hinauf, und rollte darauf bis tief in den Schoß hinab, dass ihr kleines Nabelschmuckstück nur so sirrte. Sie tanzte. Das Tablett flog von einer Hand zur andern. Einige Mutige tanzten mit, um sich an der schönen, Ekstatischen zu reiben. Die Tänzerin liebte diese Komplimente, wenn sie nicht zu aufdringlich wurden. Sie tanzte noch, als der letzte Ton längst verklungen war. Die Musikanlage war abgestellt. Dennoch breitete sich jetzt ein ganz anderer Schwingungsteppich aus.
Norbert begann sich warm zu spielen. Der Teufelsgeiger war er nicht. Dazu hätte er ein anderes Instrument lernen müssen. Aber Anchelica wurde es plötzlich ganz weich in den Knien. Zweifellos war sie soeben dem Teufelspianisten begegnet. Denn auch wenn sie ihn noch nicht sah, er spielte ihr förmlich in den Leib hinein. Tiefe Tonwellen rollten in ihren Unterbauch, wie die lang ausholende Brandung des Meeres. Anchelica liebte das Meer. Kein Wunder, bei einer gebürtigen Insulanerin. Darum arbeitete sie ja so gern hier in Cadaques. Wie aus dem Nichts, fühlte sie plötzlich eine feuchte Salzigkeit auf sämtlichen Lippen
Die hohen Passagen kitzelten so heftig in ihren auffällig kleinen Brustwarzen, dass sie sich zu steinharten Erbsen zusammenzogen. Es tat schon fast weh... aber es tat angenehm weh.
Das Tablett begann zu taumeln. Sie konnte es gerade noch auffangen. Sie mußte sofort zum Tresen, sonst würde es Glasbruch geben...
Auch die Gäste waren wie vom Donner gerührt. Es war ein angenehmer Donner; gewiß; ...aber auch irgendwie beängstigend. Norbert grinste breit in die Runde. Anchelica bekam ein eigenes Lächeln. Inzwischen hatte sie sich gefangen, und lächelte stolz zurück.
Nun schaltete der begnadete Künstler zwei Gänge zurück, und begann mit jenem gewöhnlichen Hintergrundgeklimper, das hier von ihm erwartet wurde...

...Die halbe Nacht hatte Norbert keinen Schlaf gefunden. Genau gesagt, den halben Vormittag. Denn er kam erst um sechs ins Bett. An diese Arbeitszeiten würde er sich wohl noch gewöhnen müssen.
Die süße Kellnerin ging ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf. Sie hatte einen geilen Körper, daran gab es keinen Zweifel. Doch allein daran lag es nicht. Ihr sprechendes Gesicht hatte ihn verzaubert. Solch ein gestenreiches Spektrum war ihm noch nie begegnet. Er war noch begeisterter Swinger. Doch bei dieser könnte er sofort Anker werfen...
Der Pianist hatte noch den ganzen Nachmittag, und auch den halben Abend frei. Ein Freund hatte ihm eine abgelegene, recht einsame Bucht empfohlen. Dort konnte er gewiß etwas Schlaf nachholen. Und ein bisschen Schwimmen konnte auch nicht schaden...
...Der ruhige Wellengesang hatte ihn schnell eingeschläfert. Er glaubte auch erst zu träumen, als eine warme, weibliche Stimme an sein Ohr drang.
„Cchallo wie Gää...ht es Dir? ...Waa...ch auf, …Du verbräänst!!!“...
Kalte Wassertropfen netzten seine Haut. Eine zarte, nasse Hand rüttelte an seiner Schulter. Ein nahezu nackter, pudelnasser Engel kniete neben ihm. Er glaubte seinen Augen nicht zu trauen. Es war die tanzwütige Kellnerin, die ihn schon durch seine nicht ganz jugendfreien Träume verfolgt hatte.
„Anchelica“, stellte sie sich vor, während sie mit dem Zeigefinger genau zwischen ihre kleinen, gänsehäutigen Apfelbrüste deutete. Die Nippelchen hatten sich in der frischen Brise zu winzigen, nahezu hoflosen Erbsen aufgrschrumpelt. Er starrte wohl einen Augenblick zu lang auf diese reizvolle Besonderheit. Das Mädchen lachte herzhaft über seine plötzliche Gesichtsröte.
„No...Norbert“, stammelte er. Ihr Lachen wurde noch vergnügter... Anchelica war schon immer der offensive Typ. Sie wußte sehr wohl, dass ihr kleines Handicap manchen irritierte. Aber es wäre ihr nie in den Sinn gekommen, sich deswegen selbst auszugrenzen. Auch darum wollte sie Lehrerin werden. Sie wollte den Kindern zeigen, dass man in der Welt der Hörenden sehr gut zurecht kommen konnte, wenn man nur auf die Leute zuging.
Norbert hatte es bisher noch nicht einmal bemerkt. Er war nur etwas verwundert über ihr gutes Deutsch. Sie leierte ein bißchen, gewiß. Aber als Spanierin hatte sie natürlich leichte Probleme mit der Aussprache. Und überhaupt, ...bei dieser Figur… Leichte Grübchen an Hinterbacken, und im höheren Oberschenkelbereich. Aber das machte sie nur noch sexyer. Zu perfekt, fand er schließlich schon wieder langweilig.
Bald saßen sie sich im Schneidersitz gegenüber, und unterhielten sich über „Musica“. Ihre flinken Finger formten ständig Gesten, und das hypnotisierte ihn auf angenehmste Weise. Inzwischen hatte er begriffen, dass sie taub war, es aber auch schon gleich wieder vergessen. Noch nie zuvor war der studierte Musiker einem derart musikalischen Menschen begegnet.
Sie deutete auf den kleinen Drachen, den sie rechts auf den Unterbauch tätowiert trug. Gestern hatte er ihn noch nicht gesehen. Aber wie sollte er auch? Das gestreckt fliegende Urzeitreptil schien sich direkt am Slipbändchen seiner Trägerin anzuschmiegen. Gestenreich erklärte sie seinen Flug, und ihre phantastischen Apfelbrüstchen zuckten unter jeder Muskelbewegung mit. Wie gern würde er jetzt an diesen rosigen Runzelerbsen knabbern... Sie ahnte es; ...war kein Kind von Traurigkeit, ...war in Ferienlaune, und provozierte natürlich gern. Ihr fester Unterschenkel berührte ihn wie zufällig, und hielt zielstrebig Kontakt. Auch Norbert zog nicht zurück.
Anchelica war enorm selbstbewußt. Sie trug nur einen winzigen, roten Tanga, und ihr blieb nicht verborgen, dass sein Blick sich häufig in die noch nasse Abformung ihres Allerheiligsten verirrte.
„Spiel es noch einmal, ...Norbert“, schnurrte sie ziemlich laut, ...denn darüber hatte sie keine Kontrolle. „Du weißt schon, nicht diesen Touristenkram, sondern das MAGISCHE, dass du ganz zu Anfang gespielt hast.“ Dabei führte sie seine Hand auf ihren Oberschenkel, und schob sie auf die besonders sensible Innenseite. Schnell fanden seine Fingerspitzen die imaginäre Tastatur. Erst spielte er leise, und langsam; ...dann immer virtuoser, und mit jedem Tastendruck streichelte er deutlicher über die kitzlige Tastatur ihrer sinnlichen Haut. Anchelica ließ sich in den Sand gleiten, und streckte sich rittlings zu voller Länge. Nun spielte er beidhändig, ...bald vom Knie bis zum klangreichen Bauch, ...schließlich vom Schoß bis über die verführerisch gestrafften Brüste. Anchelica begann zu singen und zu schnurren. Denn jetzt spielte er auch mit dem Mund.
Den winzigen, rosigen Brusterbsen, wie auch die geschwollene Feige unter dem knappen Slip, entlockte er besonders aufgeregte Töne; genauer gesagt, ihrer Trägerin.
Schließlich griff sie in ihren Rucksack, und nestelte ein Päckchen Kondome hervor. Ja, auch im Urlaub überließ Anchelica nichts dem Zufall…
…Wortlos zog sie den Pianisten auf die Füße. Dann führte die Sinnliche ihren Helden in ein sandiges Versteck; direkt dort drüben, zwischen den Felsen. Anchelica kannte sich aus. Sie war schon zum dritten mal hier auf Ferienjob…
…An diesem Tag strandeten mehrere Fischerboote in der Bucht. Denn ein überirdischer Sirenensang hatte sie vom sicheren Kurs gelockt...

...Auch in der Bar waren sie bald ein eingespieltes Team, was den Umsatz des Inhabers verdoppelte. Selten blieb Anchelicas Höschen seither bei der Arbeit trocken. Denn mindestens einmal pro Nacht, saß sie bewegt auf der Pianokante. Der Mann spielte schließlich teuflisch gut.
...Nein, die Beiden haben nicht geheiratet. Aber die ganze Ferienzeit über, fröschelten sie sich gierig durch die Vormittage. Zum Glück nur die Vormittage. Denn die Insulanerin war unheimlich laut in Bett und Brandung...
Danach ging erstmal jeder seinen eigenen Weg.
Dennoch haben wir ein echtes, spätes Happy End im Angebot.

…Norbert hatte danach noch viele, scharfe Studentinnen. Er war schließlich der Teufelspianist! …Ja. …und auch Anchelica ließ nichts anbrennen. Denn das Raubtier zwischen ihren hübschen Beinen war ziemlich hungrig.
Doch vier Jahre nach diesen Ereignissen, trafen sie sich ganz zufällig in einer Weinstube wieder. Der Leidenschaftsfunke schlug augenblicklich wieder gewaltig durch beide Pulverkammern. Sie schafften es gerade noch bis in einen einsamen Hausflur, da sang die Dunkelzöpfige auch schon wieder laut…
Schön, so soll es denn sein. …Besser war es nie gewesen...
Anchelica war jetzt Lehrerin, und Norbert erfolgreicher Komponist. Anchelica trug inzwischen Nippelringe, und ein uneheliches Kind im sichtbar gerundeten Bauch. Norbert fand, dass ihr beides teuflisch gut stand. Er war inzwischen ziemlich reich, und konnte auch einen kleinen Bastard bequem durchfüttern. Die schöne Mama war es ihm einfach wert. Er mietete spontan ein Hotelzimmer, um über alte Zeiten zu reden. Schnell wurde es wieder sehr laut.
Heute leben sie in wilder Ehe, mit drei Kindern und einem großen, schwarzen Hund, in einer weitläufigen Villa im Herzen Mallorcas...
Dort ist es auch heute oft noch laut…

Ende

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