Andrea

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Andrea

Andrea

Kastor Aldebaran

Es gibt Tage, an denen fällt mir nichts ein, was sich schreiben soll. Ich sitze in meinem Sessel, habe den Laptop auf meinen Knien liegen, starre auf die leere, weiße Seite meines Textverarbeitungsprogramms und frage mich, wie ich den Zustand ändern soll. Natürlich habe ich parallel andere Seiten auf, schalte hin und her, lese die aktuellen Nachrichten, schaue nach Anderem, was keinen Zusammenhang mit dem Schreiben hat. Dabei lüge ich mir selber vor, dass es dazu dient, eine Inspiration zu finden, irgendeinen Hinweis, ein Thema, das mir zu einem neuen Text verhilft. Natürlich funktioniert es fast nie, auch auf einschlägigen Seiten werde ich nicht fündig. Die Bilder und Filmchen zeigen immer dasselbe, mit wechselnden Darstellern, die mir meistens nicht gefallen. Die Geschichten und Romane, die es in anderen Foren gibt, sind auch nicht besser. Tausend Mal durchgekaut, immer dasselbe.
Natürlich ist es unwahrscheinlich, dass irgendwo einer auf eine nie zuvor da gewesene Idee kommt, etwas wirklich Neues, das mich aus den Latschen haut. Doch woher solle es kommen. Sex ist in dem Sinne immer dasselbe, das drum herum macht es aus. Also suche ich nach einem Thema, was eigentlich nichts damit zu tun hat, es eher eine würzige Beigabe ist, das Salz in der Suppe. Ich finde durchaus interessante Themen, doch sie eigenen sich nicht dazu, sie mit Sex zu würzen, zumindest fällt mir dazu nichts ein.
Also mache ich Musik an, möglichst ohne Text. Mit Gesang kann ich mich nicht konzentrieren. Also Instrumental. Nach einiger Suche werde ich fündig, Mainstream ist nicht meine Sache, man muss auch neuen oder weniger beachteten Künstlern eine Chance geben, sonst werden sie es irgendwann aufgeben. Es wäre ein großer Verlust an Vielfalt, wie in mehreren Branchen.
Eine Zeit lang lausche ich der Musik, genieße die sphärischen Klänge, schließe die Augen, schlafe fast ein und hoffe, die Muse küss mich, bringt mir eine Inspiration, wie oft zuvor. Manchmal kommt es einfach in meinen Kopf geschossen, eine Idee, ein Geistesblitz. Gut, dass ich normalerweise ein Notizbuch bei mir trage und es sofort aufschreibe, sonst habe ich es innerhalb von Minuten vergessen.
Mit einem Blick in diese Büchlein wird mir klar, dass dort nichts steht, was mich im Moment anmacht. Eine Geschichte, die keine Reaktion in mir auslöst, schreibe ich nicht. Der Text ist für mich, die Leser stehen an zweiter Stelle, dürfen an meinen Gedanken teilhaben, wenn sie möchten. Manches Mal wundert es mich, dass es gelesen wird, meine teilweise verschwurbelten Fantasien, Ergüsse meiner Einbildung ein Publikum haben. Vielleicht geht es ihnen wie mir, können sich vorstellen, was ich sehe, haben ähnliche Gefühle dabei. Das wiederum kann ich verstehen.
Leider bringen mich die Gedanken auch nicht weiter, das Blatt auf dem Bildschirm bleibt weiß. Mist, ich fühle mich unter Zwang gesetzt, keine gute Voraussetzung, um einen Einfall zu bekommen, im Gegenteil, es verhindert einen freien Gedankengang. Selten kommt etwas Gutes dabei raus. Schreibe, wenn du Lust dazu hast, habe ich mir oft gesagt, lasse es nicht zum Zwang werden. Leider halte ich mich nicht immer daran.
Also stehe ich auf, gehe in die Küche, setzte einen Kaffee auf, nehmen ein paar Kekse und stelle mich an das Fenster, sehe hinaus, betrachte das trübe Wetter. Regen und tief hängende, dunkelgraue Wolken, die einen unablässigen Strom von Wasser absondern. Es ist kühl und windig. Gut, dass ich nicht draußen arbeiten muss. Aber da hätte ich wenigstens gewusst, was ich machen muss. Ein Müllmann fragt sich nicht, was in der nächsten Tonne ist, braucht sich keine Gedanken darüber machen, was er als Nächstes macht. Manchmal beneidenswert. Ob für immer, eher nicht. Ab und zu wäre eine solche Tätigkeit trotzdem erholsam. Ist wie Rasenmähen. Leider im Moment zu nass draußen, sonst hätte ich es glatt gemacht.
Gerade als mir diese Gedankenfetzen durch das Hirn wandern, sehe ich Andrea von nebenan, die von der Uni zu kommen scheint. Sie sitzt durchnässt auf ihrem Fahrrad, radelt schnell wie möglich nach Hause, um dem Wetter zu entkommen. Nass wird sie trotzdem, um es genauer zu sagen, pudelnass.
Sie ist ein nettes Mädel, die Tochter von Margit und Heins, die seit vielen Jahren meine Nachbarn sind. Ich kennen Andrea bereits ihr ganzes Leben lang, habe sie aufwachsen sehen und finde, dass aus ihr eine wirklich gut aussehende Frau geworden ist. Dazu immer höflich. Manchmal unterhalten wir uns über den Gartenzaun und ich bemerke, dass sie ein fröhliches, intelligentes, gut erzogenes Wesen ist, mit dem ich mich gerne unterhalte. Ihre offene Art ist ein Grund, warum ich sie sehr sympathisch finde. Außerdem, und das kann ich nicht übersehen, ist sie eine schöne Frau geworden. Manches Mal frage ich mich, warum ich nicht dreißig Jahre jünger bin. Sie wäre etwas für mich gewesen. Ob sie mich überhaupt beachtet hätte, steht auf einem andern Blatt Papier geschrieben.
Also nehme ich einen ersten Schluck aus meiner Tasse, lasse mir das heiße Gebräu durch die Kehle laufen, fühlte, wie er warm im Magen ankommt. Sofort steigt in mir eine wohlige Wärme auf. Währenddessen schaue ich Andrea zu, wie sie die Garage nebenan aufmacht, ihr Fahrrad hineinschiebt und pitschnass, mit strähnigen Haaren und klebenden Klamotten zur Haustür rennt.
Doch irgendwas scheint nicht in Ordnung zu sein. Sie geht nicht hinein, sondern steht außergewöhnlich lange dort und ich wunder mich darüber. Draußen ist es viel zu kalt, um dort zu stehen, besonders in ihrem Zustand. Auch ist es ungewöhnlich, dass sie sich umsieht, als wenn sie Hilfe braucht.
Wenige Sekunden dauert es, bis sie mich hinter dem Küchenfenster entdeckt und mir zuwinkt. Ich antworte ihr sofort, hebe meinen Arm und schüttel die Hand hin und her. Kaum hat sie bemerkt, dass ich sie erkannt habe, läuft sie mit schnellen Schritten zu mir herüber und drückt auf die Klingel.
Natürlich bin ich neugierig, gehe zur Tür und öffne sie.
„Hallo Herr Niemeyer!“, sagt sie, obwohl ich ihr mehrmals das Du angeboten habe. Sie nutzt es nicht, ich schon. Seit Kindheit kenne ich sie, daher sehe ich nicht ein, das zu ändern, nur weil sie älter geworden ist.
„Hi Andrea, was ist los?“, möchte ich natürlich wissen und sie hebt ihre Hand. Darin hält sie zwei Teile eines zerbrochenen Schlüssels.
„Dumm gelaufen!“, stellte ich fest und Andrea nickt.
„Kann ich bei ihnen warten, bis meine Eltern kommen? Es kann nicht lange dauern!“, sagt sie und ich lasse sie herein.
„Natürlich, bei dem Sauwetter lässt man niemanden draußen stehen, schon gar nicht, wenn er so durchnässt ist wie du!“
Während ich das sage, geht sie an mir vorbei hinein und ich betrachte sie aufmerksam. Der Regen hat ihre Klamotten vollkommen durchweicht und diese kleben teilweise wie eine zweite Haut an ihrem Körper. Sie trägt sportliche Treter, kaum sichtbare weiße Söckchen, einen Rock, der halbwegs über ihre Knie reicht. Dazu eine weiße Bluse. Sie ist durch den Regen teilweise durchsichtig geworden, lässt einen dunklen, wahrscheinlich schwarzen BH erkennen.
„Möchtest du ein Handtuch haben?“, frage ich sie, um das Gespräch fortzusetzen und sie nickt. Also begleite ich sie nach oben ins Bad, unten ist nur eines für Gäste, lege ihr ein großes Frotteetuch bereit und nicke ihr zu.
„Wenn du noch was brauchst, sag Bescheid, ich bin im Wohnzimmer, du weißt ja, wo alles ist!“
Natürlich wusste sie das. Besonders als Kind war sie öfters bei mir gewesen, entweder mit ihren Eltern oder auch alleine. Es kam vor, dass Margit und Heins weg mussten und wenn Andrea dann aus der Schule kam, kam sie zu mir herüber und wir spielten was zusammen, sahen fern oder machten schon einmal die Hausaufgaben, bist sie nach drüben konnte. Sie sollte nicht alleine drüben bleiben, auch wenn sie einen Schlüssel hatte.
Ich freute mich immer, wenn sie zu mir kam, mich mit ihren Fragen löcherte, wir durch das Haus tobten oder etwas anderes spielten. Alleine für sie, diesen Zweck, hatte ich Brettspiele gekauft. Ich brachte ihr sogar Schach bei und das, als sie sehr jung war. Zu meinem Erstaunen machte es ihr Spaß und es wunderte mich später nicht, dass sie unter anderem Mathematik studierte.
Es kam sogar wenige Male vor, dass Andrea bei mir schlief. Margit und Heins vertrauten mir sehr, was mich stolz machte.
Sie schlief in meinem Gästezimmer und ich las ihr eine Geschichte vor, bevor ich das Licht ausmachte. Das mochte sie unheimlich gerne, brauchte es zum Einschlafen eigentlich nicht. Ihre Eltern machten es nicht, es war einfach ein Ritual, das sie bei mir gewohnt war.
„Klar, mach ich!“, bestätigte sie mir und ich verlasse das Bad, setze mich in meinen Sessel und die alte Frage erscheint vor meinen Augen.
„Was schreiben!“, frage ich mich, höre dabei, wie auf einmal meine Dusche angeht.
Damit habe ich nicht gerechnet, wunder mich darüber. Auf der anderen Seite ist es klar, dass Andrea sicher nicht in ihren nassen Klamotten bleiben will, darüber habe ich mir keine Gedanken gemacht.
Wenn ich sie wäre, würde ich meinen Bademantel nehmen, der im Bad hängt und ihn anziehen. Sich ein Handtuch um den Körper zu wickeln, halte ich für gewagt.
In diesem Moment schießt mir ein Bild durch den Kopf, ist plötzlich da, wie aus dem nichts. Ich klappe den Laptop auf, um mit einer Geschichte anzufangen, die mir gerade einfällt.

Ich sehe Andrea, wie sie aus dem Bad kommt, wie vermutet im Bademantel, sonst hat sie nichts an. Ein Teil ihrer nackten Beine, bis fast zu den Knien, ist zu sehen, ihre langen Haare in einen Handtuchturban eingewickelt, hoch aufgerichtet auf dem Kopf. Sie kommt ins Wohnzimmer, bewegt sich dabei aufreizend. Zumindest kommt es mir so vor. Ein Anblick, der mich erstaunt. Ich sehe ihr dabei zu, wie sie sich wortlos auf mein Sofa setzt, die Beine anwinkelt und mit auf die Sitzfläche zieht.
„Wollen wir was spielen?“, fragte sie mich mit ihrer hohen Stimme, lächelt mich dabei süß an.
„So wie früher!“, setzte sie nach und ich nicke automatisch.
„Was denn?“, möchte ich von ihr wissen und sie denkt nicht lange darüber nach.
„Schach!“, ruft sie mir zu und ich gehe zum Wohnzimmerschrank und brauche nicht lange danach zu suchen, bis ich Brett und Figuren finde. Damit bewaffnet, gehe ich zu ihr hin, lege das Brett auf den Tisch und setzte mich ihr gegenüber in einen der Sessel.
„Baust du auf?“, frage ich sie und sie nickt, beugt sich vor und nimmt die Schachtel mit den Figuren vom Tisch auf. Dabei wandern meine Augen wie von selbst an ihr herunter, kann in den Ausschnitt des Bademantels sehen. Mein Blick dringt darin vor, an ihrem Hals entlang, kann weiter unten die wohlgeformten, apfelgroßen Brüste erkennen, die von keinem BH verhüllt werden. Eigentlich brauchen sie die Stütze nicht, die Schwerkraft setzt ihnen noch nicht zu. Prall stehen sie von Andreas Oberkörper ab und es ist mir sogar möglich die dunklen, runden Brustwarzen zu erkennen, über die der Stoff des Bademantels reibt. Ob dadurch oder einen anderen Umstand, sehen sie aus, als wenn sie besonders stark hervortreten.
Ich muss schlucken, und bemerke dabei, dass Andrea sich ungewöhnlich lange und tief vorbeugt. Als ich meinen Blick für einen Moment lösen kann, erschrecke ich gewaltig. Andrea sieht mit tief in die Augen, hat anscheinend erkannt, worauf meine Aufmerksamkeit gerichtet war.
Es ist mir peinlich und schaue schnell weg, tue, als wenn nichts gewesen wäre. Dabei ist mir klar, dass sie es weiß. Ein hintergründiges Schmunzeln kommt mir entgegen.
Andrea richtete sich auf, beginnt die Figuren aufzustellen und ist nach zwei Minuten damit fertig.
„Schwarz oder weiß?“, fragte sie mich, als sie damit fertig ist, überlässt mir die Wahl.
„Du wolltest früher immer weiß!“, war ich mir sicher und sie nickte.
„Natürlich. Weil ich den ersten Zug machen wollte!“, gab sie zu und drehte das Brett sofort in die genannte Position.
„Ich fange an!“, bestimmt sie, als wenn ich die Wahl getroffen hätte.
Mir ist es recht, brauche eine große Willenskraft dafür, um mich auf das Spiel zu konzentrieren. Verständlicherweise gehen mir die Bilder von Andrea nicht mehr aus dem Sinn, auch wenn ich sie in meinem tiefsten Herzen nicht sehen will. Sie sind da, ich kann sie nicht verhindern.
Andrea spielt wie immer, überlegt lange, und manchmal sehe ich ihre Zungenspitze, mit der sie sich über die Lippen leckt. Eine unbewusste Reaktion von ihr, wenn sie sich stark konzentriert. Als sie ein kleines Kind gewesen war, fand ich es niedlich. Doch jetzt hat es einen anderen Unterton.
Ich schüttel meinen Kopf, um das Trugbild los zu werden und Andrea sieht mich erstaunt an.
„Was ist? Habe ich was falsch gemacht?“, will sie wissen, hat gerade einen Zug gemacht und bezieht es darauf.
„Nein, alles gut!“, winkte ich ab, betrachte das Spielfeld, die neue Stellung, die sich aus Andreas Zug ergeben hat.
„Hmmm, du stellst mich vor eine große Herausforderung!“, sage ich zu ihr und sie lacht.
„Ich bin älter und besser geworden, nicht nur im Schach!“, antwortet sie und ihre Lippen verziehen sich zu einem hintergründigen Grinsen.
„Glaube ich dir aufs Wort!“, antworte ich ihr neutral. Lasse mir nichts anmerken, tue, als wenn ich die Zweideutigkeit nicht erkannt habe, sofern es überhaupt eine ist. Ich bin mir dabei nicht sicher, vielleicht gaukelt mir meine Fantasie einfach etwas vor, was gar nicht da ist.
Kaum gesagt, lasse ich mein Pferd springen, bringe damit Andreas Läufer in Bedrängnis. Entweder hat sie die Möglichkeit nicht vorhergesehen oder sie lockt mich absichtlich in eine Falle, die ich nicht erkenne.
„Guter Zug!“, meint sie und ich kann nicht heraushören, ob es ein wirkliches Lob ist oder ironisch gemeint. Vielleicht höre ich auch nur Nachtigallen trapsen. Wenn man will, kann man überall etwas vermuten. Daher nehme ich es als Lob an, nicke ihr dankend zu.
Ich habe wirklich etwas übersehen. Mit meinem Angriff habe ich ihr den Weg für ihren anderen Läufer freigemacht. Sofort lässt sie ihn weit in meine Verteidigung laufen, geschützt von ihrer Königin, die im Hintergrund lauert. Mein Turm ist gefährdet. Ziehe ich ihn nicht, verliere ich ihn, kann den Läufer von ihr nicht ohne großen Schaden nehmen. Ich müsste meine Dame opfern, würde mich gleichzeitig selber in Schach bringen. Eine verzwickte Situation.
Was die ganze Sache erschwert ist, dass Andrea sich weit vorbeugen muss, um ihre Figur auf meiner Seite das Spielbrettes zu platzieren. Das lenkt mich vom Denken ab, wie von selbst starrt mein Blick in den Ausschnitt, der mir vorkommt, als wenn er weiter aufklafft, als zuvor.
„Ich frage mich gerade, was sie so zum Schwitzen bringt? Ist es das Spiel, dass sie verlieren könnten oder etwas anderes?“, dring wie durch Watte in meine Ohren ein und ich brauche ein paar Sekunden, bis ihre Worte für mich einen Sinn ergeben.
„Das Spiel, was denn sonst!“, antworte ich und tue, als wenn ich ihre Frage nicht richtig verstanden habe.
„Und warum schauen sie dann nicht auf das Brett?“, möchte sie wissen, beugt sich dabei tiefer herunter als zuvor. Jetzt kann ich sehen, wie ihre festen Brüste frei an ihrem Oberkörper schwingen, der Stoff hängt tiefer herunter, hat sie freigegeben. Der Anblick durchströmt mich, lässt meinen Körper anders erwachen, als ich es möchte. In mir kämpfen Engel und Teufel miteinander.
„Tue ich das nicht?“, versuche ich zu retten, was möglich ist, doch damit komme ich nicht weit.
„Nein, das machen sie nicht. Wenn ich ihren Blick richtig interpretiere, starren sie mir gerade in den Ausschnitt!“
Ich räusper mich, bin verlegen.
„Ist dort etwas, was sie mehr interessierte als Schach? Oder lenkt es sie derart davon ab, dass sie nicht mehr spielen können und Fehler machen?“, fragt sie mich und wackelt mit ihrem Oberkörper seitlich hin und her. Der Vergleich mit Glocken schießt mir sofort in den Sinn.
„Nein!“, bin ich mir sicher und Andrea greift an den Bademantel, löst den Gürtel und streift den oberen Teil über die Schulter. Jetzt ist sie bis zum Bauchnabel nackt, hebt ihre Oberkörper an, bietet meinen Augen einen unverstellten Ausblick auf ihre Oberweite.
„Dann macht es ja nichts, wenn ich mich vor ihnen ausziehe!“, stellt sie fest und ich nicke, wobei mir bewusst wird, dass mein Mund offen steht. Sofort schließe ich ihn, schaue auf das Brett und starre die Figuren an.
„Nein, macht mir nichts aus!“, raune ich ihr zu, greife nach einer meiner Figuren und ziehe sie, ohne mir darüber im Klaren zu sein, was ich damit auslöse. Der Zug ist zwar richtig, doch nicht durchdacht genug. Sofort verliere ich einen Bauern aus meiner Verteidigungskette, ohne ein Gegenmittel dagegen zu haben.
Jetzt hat der Feind sich auf meiner Seite festgesetzt und es ist nicht schwer zu erkennen, dass meine Lage fast aussichtslos ist. Wenn, werde ich ihn nur durch große Opfer los und bin danach stark geschwächt. Ich glaube nicht, dass ich das gewinnen kann. Trotzdem lasse ich es mir nicht anmerken, will das Beste daraus machen. Wenn schon verlieren, dann mit Würde. Ein Patt wäre vielleicht möglich. Immerhin etwas.
„Das glaube ich ihnen nicht!“, ist Andrea sich sicher.
„Doch, ich habe dich als Kind oft ohne Oberteil gesehen, im Planschbecken, das ich dir gekauft habe, oder wenn ich dich ins Bett gebracht habe!“, versuche ich mich zu verteidigen, obwohl mir klar ist, dass diese Ausrede auf tönernen Füßen steht.
Andrea bemerkt es sofort, lässt mich nicht zappeln, sondern schlägt sofort in die Kerbe.

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