Tom ist gutaussehend. Er trägt einen Sakko, weil sein Beruf ihn dazu verpflichtet. Crèmefarbenes Hemd. Vitaler Gesichtsausdruck. Tom ist bestimmt 20 Jahre älter als Angela, die gerade mal 20 Jahre alt geworden ist.
Toms Blick lässt sie erröten. Er ist gebildet, weiss, dass sich Frauen durch Blicke belästigt fühlen können – gerade in Vorortszügen. Dennoch schaut er hin. Betrachtet Angelas Lapislazuli. Die Jeansnähte. Angelas Lippen.
Dann entspannt sie sich. Streckt sich ein wenig, fährt sich durchs dunkelblonde Haar, verändert die Sitzposition erneut.
Tom kann einen Sekundenblick auf Angelas linke Achsel werfen. Er ist sofort erregt. Ein paar kleine, rote Pünktchen weisen darauf hin, dass sie sich frisch rasiert hat. Nimmt er an. Vielleicht auch eine leichte Allergie aufs Deo.
Toms Erektion ist total. Er mag Achseln, mag sie mehr als alles andere an einer Frau. Klar fasziniert ihn die Incisura Jugularis auch. Die erotisierende Wirkung einer Spina Iliaca Anterior Superior. Klar liebt er an Frauen auch den Musculus Trapezius. Die Musculi Trapezii. Den Nucleus Amygdaleoideus, den Mandelkern im Gehirn, dem nachgesagt wird, dass er Liebeslust durch den weiblichen Körper pulsieren lässt.
Tom ist ein Geniesser. An die 35 Frauen hat er schon gehabt, eine grössere Kohorte von Studentinnen also. Er hat alles ausprobiert. Anale Spielchen mit Barbara und Selma. Den Tittenfick mit Lisa, Roberta, Patrizia und Lea. Ordinären Vaginalverkehr mit allen andern. Mit jeder Frau, die ihn näher an die Zahl 35 brachte, wurde Tom ein Stück gelassener. Ein Körper löste den andern ab – aber eine Frau ist letztlich halt doch einfach eine Frau und hat den Körper, den sie hat. Brüste sind Brüste, eine Möse ist eine Möse, Lippen sind Lippen. Und der Morgen danach… auch nur eine Symphonie mit Variationen.
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