Annika und der Pool

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Annika und der Pool

Annika und der Pool

Anita Isiris

Sie wagte einen Seitenblick in den Wandspiegel. Was sie sah, gefiel ihr nicht. Sie empfand ihren Hintern als viel zu groß. Zudem war er auf der Abteilung ein Blickfang für die Patienten, etwa, wenn sie sich bückte, um einen Urinkathetersack zu leeren. Annika hatte es sich eine Zeitlang angewöhnt, nur noch weiße Unterwäsche zu tragen um die Fantasien der Voyeure nicht noch stärker anzuheizen. In der Zwischenzeit hatte sie sich anders entschieden und wagte es sogar, dunkelblaue und grüne Slips zu tragen, die durch den verwaschenen Stoff ihrer Arbeitshose hindurchschimmerten. Weiter fand Annika immer häufiger einen Reiz dabei, sich zu zeigen, auch mal mit zwei geöffneten obersten Knöpfen ihrer hellblauen Arbeitsbluse.
Sexistische Bemerkungen musste Annika eher selten erdulden, denn ihre Patienten hatten ganz andere Probleme, als Annikas Oberweite zu kommentieren. Sie waren nach den Operationen mit sich selbst beschäftigt. Allerdings konnte ihnen niemand den einen oder anderen Blick verwehren oder vergönnen, wie Elke, die Stationsleiterin immer wieder betonte.
„Seid doch nicht so zickig“ sagte sie jedes Mal, wenn sich beim Teamrapport jemand beschwerte. „Sexualität gehört zum Leben wie Essen, Trinken und Schlafen. Und wenn ein Patient sich ein Auge voll nimmt… überlasst ihn einfach seinen Fantasien. Die wiederum sind nicht euer Problem. Sie nehmen euch ja nichts weg. Ihr behaltet euren Hintern und eure Brüste.“ Annika konnte die Argumentation ein Stück weit nachvollziehen, weshalb sie ihre Scham zunehmend ablegte. Selbst in weinroter oder schwarzer Unterwäsche wirkte sie, mit streng nach hinten gekämmtem Haar, noch immer korrekt und sogar ein wenig Ehrfurcht heischend, wie sie fand.
Annika schlüpfte in ihre grüne Badehose und brachte ihren Hintern in Position. Annikas Brüste waren eigentlich eine Legende, nur wusste sie das nicht. Ihre Titten gaben der Schwerkraft ein wenig nach, und sie hatte große, dunkle, ausdrucksvolle Mamillen. Gerade im Sommer war es schwierig für Annika, Oberteile zu finden, bei denen ihre aufgerichteten Brustwarzen nicht durch den Stoff drückten. Aber auch das war ihr zunehmend egal, sollten sie doch mit ihren Glubschaugen machen, was sie wollten, die Männer. Sabine, ihre beste Freundin, hatte eine lustige Idee gehabt. Auf einem blendend weißen T-Shirt hatte sie den Aufdruck „ich habe auch AUGEN“ in Auftrag gegeben. Sabine hatte noch größere Brüste als ihre Freundin Annika, der Schriftzug verzerrte sich, war aber dennoch gut lesbar. „Ich habe auch Augen.“

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schreibt OERiess

Frivole Frauenfantasien von Fußballfreuden fristgerecht vor dem EM-Finale. Phänomenal! :-)

Gedichte auf den Leib geschrieben