Annina und die Wunderkerze

des Dramas erster Teil

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Annina und die Wunderkerze

Annina und die Wunderkerze

Anita Isiris

Der Weg von Fridolins Schwanz in die jeweilige Scheide war ganz einfach zu bewerkstelligen. Die Frauen fanden sich in der kleinen Dorfkirche zu einer letzten Beichte vor der Ehelichung ein, ließen sich vom 68jährigen Mann segnen, gingen mit ihm hinaus auf den Friedhof, wo sie ihm das gaben, wonach ihn gelüstete. Natürlich hatte auch Fridolin einen Blick auf Annina geworfen. Er war unersättlich und konnte es kaum erwarten, die hübsche junge Gärtnerin einmal, ein einziges Mal wenigstens, splitternackt zu sehen. Und so wurde Anninas Körper zur Projektionsfläche einer ganzen Gemeinschaft, und alle trachteten danach, das Frauenkind eines Tages so richtig ranzunehmen, zwischen Predigt und Kaninchenbraten.
Aber Annina entzog sich weiterhin allem und allen, gut geschützt hinter dichten Tujahecken, gut versteckt zwischen ihren Kräutern. Einkaufen ging sie nur selten; Annina war stolze Selbstversorgerin. Unter den Dorffrauen brodelte allerdings schon seit längerem Eifersucht, einem Lavastrom gleich, der irgendwann einmal alles mit sich reißen würde. Der eine oder andere der Männer konnte sich nämlich nicht beherrschen, und wenn sich der Orgasmus näherte und Kuno seiner Kathy auf den Arsch spritzen wollte, entrang sich seiner Kehle ein kehliges „Annnninnnaaah“. Das Eheweib versteifte sich, wandte sich um, fixierte schreckensstarr den Gemahl, und dann war für den Rest des Tages Schluss mit lustig. Annnninnnaaah.
Dann begab es sich, dass Waldemar sich eines Tages auf den Weg zu Annina machte. Auch bei ihm troff die Geilheit aus den Ohren, aber er besaß ein Privileg: Er arbeitete nicht draußen auf den Feldern, sondern in der überhitzten Backstube, wo er zwar hart arbeitete, aber immerhin vor Regen, Schnee und anderer Unbill geschützt. Waldemar verfügte über etwas, das sonst kein Mann im Dorf besaß. Waldemar hatte riesige, rosafarbene, weiche Bäckerhände. Weiche Männerhände mögen dem einen oder der anderen Schauer des Ekels über den Rücken jagen, aber es lässt sich nicht leugnen. Wie Männer, ohne dass sie es jemals zugeben würden, lieber eine mollige, dralle, warm-weiche Ursina stoßen, jedenfalls viel lieber als eine Schlanke mit sichtbaren Beckenknochen, genauso lieben Frauen weiche, warme Hände, mit frechem Daumen und frechem Zeigefinger, auf dass die Labien gespreizet werden.

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