Annina und die Wunderkerze

des Dramas erster Teil

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Annina und die Wunderkerze

Annina und die Wunderkerze

Anita Isiris

In vollkommener Unschuld saßen die beiden bis in den Spätnachmittag hinein auf der Holzbank vor Anninas Haus. Dann ging Waldemar aufs Ganze, nicht wissend, ob Annina ihm eine weitere Gelegenheit geben würde, sich neben sie zu setzen. Waldemar hatte seine Bäckerei für den Nachmittag geschlossen, im Wissen, dass ihm der Erwerbsausfall zu schaffen machen würde. Aber seine Lust auf Annina war übermächtig.
„Bevor ich gehe“, sagte der junge Mann heiser, „bevor ich gehe, Annina, möchte ich Dir etwas zeigen.“ Waldemar lehnte sich zurück und öffnete die Knöpfe seines Hosenkleides. „Was Du hier siehst“, sagte er ernst, „was Du hier siehst, ist eine Wurzel. Eine Bäckerswurzel.“ Erschrocken wich Annina zurück. Klar hatten sich gewisse Fantasien auch schon ihrer bemächtigt, vor allem, wenn sie vor dem Einnachten an der Gemeinen Nachtkerze herumspielte, sie sich beim Hauseingang emporrankte. Nun sah sie die Ähnlichkeit zwischen der pflanzlichen und der menschlichen Kerze, die sich zu beachtlicher Größe entwickelt hatte, und Annina musste schmunzeln.
In Ermangelung von Erfahrung wusste Waldemar im ersten Moment auch gerade nicht weiter. „Wie heißt er denn?“, fragte Annina verschmitzt. „Hubert“, entgegnete Waldemar schlagfertig. „Nenn ihn einfach … Hubert.“
Dann, endlich, senkte Annina ihr Haupt über Hubert, ihr Haar löste sich und verdeckte den Blick aufs faszinierende Liebesspiel, das sich nun zwischen den beiden entwickelte. Immer kühner saugte und leckte Annina den Hubert, dessen Köpfchen, dessen Schaft, und sie vergaß sich vollkommen. Die Zeit schritt voran, und schon vernahm Waldemar das Johlen seiner Dorfkollegen, die vom Feld kamen und demnächst einen Blick in Anninas Garten zu erhaschen versuchen würden. „Gut so?“, keuchte sie. „Guuuut“, gurrte Waldemar und presste sein Becken in die Richtung von Anninas Gesicht. Er wollte möglichst viel von dieser Frau, wollte ihr seinen Schwanz jetzt ganz tief in den Rachen schieben.
„Aiaiai, wo sind wir denn da?“ Der Dorflehrer hatte gesehen, dass sich in Ninas Garten, vor ihrem Haus, Absonderliches abspielte, und er wollte einen Augenschein nehmen, was man einem Biologie- und Mathematiklehrer nicht verdenken kann. Annina fuhr hoch und bändigte ihre schwarzen Locken, während Waldemar mühsam sein Gemächt verstaute.
„Ich hab’s gesehen“, sagte der introvertierte Akademiker, bei dem auch Waldemar schon zur Schule gegangen war, lakonisch. „Das nächste Mal lasst Ihr mich auch teilhaben. Bitte“, flehte der einsame alte Mann.
Ob Annina zur öffentlichen Frau wird? Wir erfahren es in der nächsten Episode.

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