Annina zwischen den Kissen

des Dramas vierter und letzter Teil

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Annina zwischen den Kissen

Annina zwischen den Kissen

Anita Isiris

So dienen sie sich uns Männern an, wir dürfen uns nehmen, was wir brauchen, es entstehen Kinder und alle sind glücklich.“ Die Schlichtheit und die Direktheit gewisser Naturvölker hatten auch den Dorflehrer schon immer fasziniert, obwohl er die Umgebung, in der er lebte, noch nie verlassen hatte. Aber in seinen Bücherregalen reihten sich auch Werke, die Frauen mit grossen Ohr- und Nasenringen zeigten, und sie hatten oft Brüste, die bis zum Nabel reichten. Das Haar war kunstvoll mit Ornamenten versehen, und auch die Oberarme und Bäuche wurden mit farbigen Insignien verziert. „Wilde“, sagte man damals dazu.
„Ihr wollt mich also… in dieser Stellung…“ Annina errötete. „Wir wollen Dich in dieser Stellung“, stellte der Dorflehrer in seiner natürlichen Autorität klar. Kurz darauf begaben sich alle drei in Anninas Schlafzimmer, das den beiden Männern seit dem Vorabend so vertraut war. Zögernd streifte Annina ihr Kleid ab, während Nubuk Stifte und Papier aus einer Mappe zog und sie auf dem Tisch ausbreitete, auf dem Annina jeden Morgen und jeden Abend ihre Waschschüssel hinstellte.  Beide Männer hielten den Atem an, als Annina sich in Position brachte.
„Ihr kennt meinen Körper ja schon ziemlich gut“, sagte sie leise. „Tut also, was Ihr tun müsst.“ Der Dorflehrer musste sich sehr beherrschen, um Anninas Vulva nicht zu kitzeln, Nubuk konnte seine Augen von ihrem rosa Hintertürchen nicht abwenden. Aber er musste das Grosse Ganze im Blick behalten, es sollte ein vollendetes, rundes Kunstwerk für die Ewigkeit werden, an Realismus und Authentizität durch nichts zu überbieten. Anninas Vulva, in Hündchenstellung, in der „von-hinten-Perspektive“, nach der die ganze Welt dürstet.
An den ersten kühnen Bleistiftstrichen war noch nichts zu erkennen. Annina schob sich ein Kissen unter den Bauch, einerseits aus Bequemlichkeit, anderseits, weil sie vermutete, dass ihr Hinterteil so noch besser zur Geltung kam.

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