Antonios Hochzeit

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Antonios Hochzeit

Antonios Hochzeit

Anita Isiris

So kam es also zum Auftrag an den Fotografen, Lorena Fulvia vierundzwanzig Stunden lang zu fotografieren, ihren Hochzeitstag zu dokumentieren, und zwar von allem Anfang an. Das stellte sich als gar nicht so einfach heraus, denn ein derart intimes Projekt hätte doch bestimmt den Protest der braven aber resoluten Zelina, Lorena Fulvias Mutter, geweckt. Der Fotograf, Paolo mit Namen, musste sich also mit einem bestimmten Vorwand frühmorgens den Weg in Lorena Fulvias Gemächer bahnen. Dies gelang ihm auch, denn er war nicht ein Mann von Interesse, dessen Wege man verfolgte. Es genügte Zelina und den Ihrigen vollauf, als er leichthin erklärte, er müsse auf dem Dachboden des Albergo Material archivieren. In Wirklichkeit öffnete er vorsichtig die Tür zu Lorena Fulvias Schlafraum und traf sie an, wie sie gerade dabei war, sich anzuziehen. Sie wusste von Antonios Wunsch, zierte sich aber dann doch eine ganze Weile vor Lorenzos Linse. Dieser redete nicht viel und beschäftigte sich laufend mit den Einstellungen seiner Kamera. Lorena Fulvia beim Anziehen ihrer schwarzen Unterwäsche, Lorena Fulvia beim Aussuchen der Strümpfe, Lorena Fulvia beim Gesichtwaschen, beim Zähneputzen, beim Kämmen und beim Pinkeln. Paolos Herz raste. Was für eine begehrenswerte Frau das doch war! Und ER war derjenige, der hier wirklich verbotene Bilder von ihr machte. War er dio, der liebe Gott? Lorena Fulvia legte allmählich ihre Scham ab und forderte Lorenzo heraus. “Magst Du meine linke Brust fotografieren? Hm? Wir tun es ja für meinen Antonio…” seufzte sie und zog das Körbchen herunter. Was Paolo, mit trockener Kehle versteht sich, zu sehen bekam, war aber kein gewöhnlicher Busen, wie er sich das von seinen Modellen gewohnt war. Lorena Fulvias Seno war eine Landschaft. Eine Landschaft mit milchig weisser Oberfläche, ein paar zarten kleinen Venen, die durchschimmerten, einem spitzen Verlauf und einem Gipfelchen aus schokobrauner Haut, die sich in diesem Moment, wie in Zeitlupe, zusammenzog und höchste Erregung signalisierte. Lorena Fulvia machte es Spass, sich verbotenerweise zu zeigen. “Wir haben nicht mehr viel Zeit, gleich wird meine Mutter kommen und mir beim Anziehen des Hochzeitskleides helfen“, sagte sie aufgeregt.

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