Zwei unnatürlich perfekte Erhebungen. Darunter, unter einer schmalen Taille, ein dunkler Schatten, der zwischen ihren Beinen lockte. Beine, an denen ihr Gewand wie Wasser hinabfloss. Ein Gewand, welches mit zwei langen Schlitzen mehr verriet, als das es verbarg…
Das Ruder fiel aus Paris kraftlosen Fingern und wieder erklang das fremdartige Kichern. Es schien von der Frau auszugehen, doch waren ihre Lippen nicht verschlossen?
Die Frau hob einen feingliedrigen Finger und deutete auf Paris. Dann drehte sie ihre Hand und vollführte eine lockende Bewegung.
»Wer… Wer bist du?«, stotterte der junge Fischer.
Das Lächeln der Frau wurde breiter. »Warum stellst du mir belanglose Fragen. bist du denn kein Mann und siehst du keine Frau, die dich in ihre Arme ruft?«
»Ich habe eine Frau, ich habe Kinder. Ich… Ich muss. Ich kann nicht ohne Fang nachhause kehren.«
Paris Ohren klingelten beim Klang des Lachens, welches nicht aus dieser Welt zu kommen schien. Glockenhell hallte es über die Hänge der Klippen. Es schien nah zu sein – und dann wieder ganz fern.
Die Frau fuhr sich mit der Hand über ihre Schulter und schob dabei den weißen Stoff ihres Gewandes über ihren Arm. Er rutschte herab, auf der Seite nur noch gehalten von ihrem halb entblößten Busen.
Was geschah hier? Paris spürte Hitze in sich aufsteigen, heißer als die Esse eines Schmiedefeuers. Und gleichzeitig fuhr ein Frösteln über seine Haut, kälter als die Seewinde, die im Winter durch die dickste Kleidung schnitten.
Auch ihr zweiter Träger fiel. Wie in einen magischen Bann geschlagen, starrte Paris zu der sich entblößenden Frau. Der Wind zupfte an den frei hängenden Ärmeln, doch kurz bevor er über ihren Busen rutschten konnte, hielt sie den Stoff mit der Spitze ihres Fingers auf ihrem Brustbein fixiert.
»Bist du… eine Nymphe«, krächzte Paris mit versagender Stimme.
»Kommst du jetzt, mein Fischermann?«, säuselte der Wind.
Aphrodite
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